Die Pnos will 2006 zu den Gemeindewahlen in Roggwil antreten. Dies sagtStützpunktleiter Pascal Lüthard.
Jetzt ists nicht mehr nur ein Gerücht: «Wir werden im nächsten Jahr inRoggwil zu den Gemeindewahlen antreten, das ist klar», sagt Pascal Lüthard,Stützpunktleiter der Berner Pnos, der Partei national orientierter Schweizer.
Seit Lüthards Bruder Dominic Anfang Juni von Glashütten, AG, an dieBrennofenstrasse 6 nach Roggwil gezogen ist, seither brodelte es in derGerüchteküche. Im Dorf war von einer Pnos-WG die Rede, und eben von einereventuellen Kandidatur 2006.
Wer kandidiert?
Ist Dominic Lüthard aus diesem Grund nach Roggwil gezogen? «Mein Bruder istkein Pnos-Mitglied, jedenfalls noch nicht», sagt Pnos-Chef Pascal Lüthard.
Wer kandidieren werde, sei noch nicht klar. Vielleicht reiche die Pnos auch eineListe mit zwei, drei Kandidaten ein. «Alles ist möglich», sagt PascalLüthard, «denn wir haben in Roggwil genügend junge, dynamische Typen, diedafür bereit wären.»
Nicht auszuschliessen
«Uns gibts schon lange im Oberaargau», plaudert Pascal Lüthard weiter. «Wirsind die neue politische Kraft, und in Roggwil stossen wir mit unseren Plänenauf offene Ohren, ja, die Chancen stehen sehr gut, dass wir einen Sitz holenwerden.»
Pascal Lüthard werde den Kandidaten aktiv untersützen. Er weiss, wies geht.Denn er hat bereits mitgeholfen, Pnos-Mann Tobias Hirschi in den LangenthalerStadtrat zu hieven, hat da bereits im Hintergrund die Fäden gezogen.Es ist tatsächlich nicht auszuschliessen, dass die Pnos den Sprung in dieRoggwiler Exekutive schaffen könnte. Denn Tatsache ist, dass in diesem DorfRechtsextremismus seit Jahren ein Thema ist. Tatsache ist aber auch, dass manes gerne übersieht, als Lausbubenstreiche abtut oder, noch lieber, totschweigt. Ein guter Nährboden also für extremes Gedankengut.
«Die schaffens nicht»
Keine all zu grosse Sorgen macht sich aber die Roggwiler SVP. ParteipräsidentRoland Mäder räumt der Pnos für die Wahlen 2006 zwar «eine kleine Chance»ein. Doch eigentlich ist er überzeugt: «Die schaffens nicht.» Roggwil seinicht zu vergleichen mit Langenthal. «Hier kennt jeder jeden, hier geschiehtsowas nicht», sagt Mäder. Nein, er unterschätze das Thema nicht. «Es wirdvon den Medien nur völlig überbewertet», so der Parteipräsident. Stimmenjedenfalls seien von der SVP keine zu erwarten. Mäder: «Wir distanzieren unsganz klar von der Pnos.»
Auch SP-Vizepräsident Martin Siegenthaler sieht dem Ganzen relativ gelassenentgegen: «Ich nehme nicht an, dass es die Pnos schaffen wird.»Rechtsextremismus sei in Roggwil zwar Thema, aber «das sind enzelneStrömungen, nicht alle Jungen denken gleich».
«Muss was geschehen»
Anders sieht es die FDP und die Gruppierung Akzänt. FDP-Präsident Res Gygaxist «gar nicht erfreut, dass die Pnos kandidiert». Man müsse alles inBewegung setzen, um einen Pnos-Gemeinderat zu verhindern. «Das ThemaRechtsextremismus wurde in Roggwil lange unterschätzt», so Gygax. Man müsseauf die Jungen zugehen, Alternativen aufzeigen. «Es muss endlich wasgeschehen», so Res Gygax.
Und Akzänt-Gemeinderat Fredy Lindegger ist überzeugt, dass «die Pnos dannkeine Chance hat, wenn wenn man die Probleme nicht weiter verharmlost.»Roggwil müsse sich klar positionieren, auf die Jungen zugehen und davonabkommen, alles zu verharmlosen. «Wir dürfen nicht mehr weiter nurzuschauen», so Lindegger. Gemeindepräsident Erhard Grütter, FDP, war füreine Stellungnahme nicht erreichbar.Übrigens: An der Brennofenstrasse 6 gibt es eine WG, vier junge Männer wohnendort. Aber mit der Pnos haben die nichts am Hut.Anita Zulauf
«Wir haben genügend junge, dynamische Typen in Roggwil, die dafür bereitwären.»