Pnos will erneut Präsenz auf dem Rütli markieren
Die Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) will sich am 1. August wiederum auf dem Rütli in Szene setzen. Sie ruft ihre Mitglieder dazu auf, Tickets für die Bundesfeier zu bestellen.
Von Daniel Foppa
Bern. ? Wer am 1. August der Bundesfeier auf dem Rütli beiwohnen will, muss einen schriftlichen Antrag für ein Ticket einreichen. Antragsformulare sind ab heute über die Internetseite www.ruetli.ch abrufbar, wie die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) gestern mitteilte. Die Organisatoren zogen damit die Konsequenzen aus den Aufmärschen von Rechtsextremen, die die Rütlifeier in den letzten Jahren gestört hatten.
Mit dem Antragsformular müssen die Rütli-Besucher ihre Identität offen legen und sich verpflichten, die Bundesfeier in keiner Weise zu stören. Laut SGG-Geschäftsleiter Herbert Amman sollen so Besucher vom Rütli fern gehalten werden, die die Feier stören könnten.
Festredner soll Kritik spüren
Ob sich die Rechtsradikalen durch die neuen Massnahmen vom Besuch des Rütlis abhalten lassen, ist jedoch fraglich. So ruft die Pnos via Internet dazu auf, sich mit einem Antragsformular ein Ticket zu bestellen. Sollte jemand kein Billet erhalten, bittet die Partei um Meldung. Geprüft würden dann weitere Schritte, wie etwa eine Sammelklage. Die Pnos hält weiter fest: «Redner sollen die direkte und ungeschönte Kritik des Publikums erfahren.» Dazu gehörten Buh-Rufe, nicht aber Sprüche unter der Gürtellinie und Fussball-Sprechchöre. Das sind wenig erfreuliche Aussichten für den ehemaligen Swisscom-Verwaltungsratspräsidenten Markus Rauh ? der engagierte Gegner der Asylgesetzrevision ist dieses Jahr als Festredner geladen. Der Bundespräsident verzichtet hingegen wohlweislich auf einen Auftritt auf dem Rütli.