Die rechtsextreme Pnos hat einen Freiwilligen gefunden: Timotheus Winzenried kandidiert für den Stadtrat.
Vier Jahre Stadtrat sind nicht genug für die Partei National Orientierter Schweizer (Pnos): Wenn am 26.Oktober 2008 die Langenthaler Gemeindewahlen stattfinden, wird die rechtsextreme Gruppierung zum zweiten Mal an den Start gehen. Allerdings nicht mehr mit Tobias Hirschi, der vor vier Jahren knapp in den Stadtrat gewählt wurde. Aus beruflichen Gründen verzichte er auf eine weitere Amtsperiode, schreibt die Pnos auf ihrer Homepage. Kandidieren wird hingegen der 21-jährige Timotheus Winzenried ? in Langenthal ein weitgehend unbeschriebenes Blatt.
Aufgewachsen ist der ausgebildete Chemikant im Kanton Luzern, vor zwei Jahren zügelte er nach Roggwil, im Februar 2008 nach Langenthal. Winzenried hat sich auf die Fahne geschrieben, «etwas am heutigen Politsystem» mit dem gängigen Links-Rechts-Schema zu ändern, und sich «für die Arbeiterschicht einzusetzen», sagte Winzenried auf Anfrage.
Ähnlich äusserte sich vor vier Jahren sein Parteikumpan Tobias Hirschi. Heute muss der Strassenbauer eingestehen, dass er im Stadtparlament «relativ alleine und isoliert» dastand. Die anderen Parteien seien ihrer Linie treu geblieben und hätten ihn weitgehend ignoriert. Entsprechend bescheiden ist denn auch sein Leistungsausweis. Grosse Stricke hat die Pnos in vier Jahren Stadtrat nicht zerrissen.