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Praktisch unbemerkt mischte sich am Fasnachts-Mittwoch die PNOS unter die Aktiven und marschierte mit rassistischen Botschaften am Basler Cortège mit.
Eine unschöne Episode der Basler Fasnacht 2018 wurde am Freitag bekannt. Fünf Mitglieder der rechtsextremen Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) hatten sich als Schyssdräggziigli getarnt unter die Aktiven gemischt und sind am Mittwoch sogar am Cortège mitgelaufen.
Die Gruppe wurde allerdings kaum registriert. Auch Telebasel bemerkte nichts, als die Rechtsextremen bei der Live-Übertragung während zehn Sekunden im Bild waren. Dabei hätte der geschmacklose rassistische Auftritt jenseits von politischer Persiflage eigentlich auffallen sollen – nicht zuletzt, weil der Tambour einen Pullover trug, der klar der rechtsextremen Szene zuzuordnen ist.
Politik war seit jeher ein wichtiges Element der Basler Fasnacht. Dass aber politische Parteien – namentlich extremistische – den Anlass plump als Bühne für hetzerische Propaganda missbrauchen, ist eine neue Dimension.
Keine Strafanzeige
«Ich habe von dieser Aktion nichts gewusst, sie nicht gesehen und mir ist auch nachträglich nichts zu Ohren gekommen», sagt Comité-Obmann Christoph Bürgin. Grundsätzlich gebe es keine Zensur. «Allerdings gelten auch an der Fasnacht die geltenden Gesetze, zum Beispiel der Rassendiskrimierungsartikel im Strafgesetzbuch», sagt Bürgin. Dann sei es eine Sache der Strafverfolgungsbehörden.
Alle Teilnehmer des Cortèges müssten angemeldet sein. Aber es könne natürlich schon sein, dass ein Grüppchen unbemerkt für eine gewisse Zeit mitläuft. «Selbstverständlich ist jede politische Propaganda zu unterlassen, worauf wir achten», sagt Bürgin. Nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen erstatte das Fasnachts-Comité aber keine Strafanzeige.