«Speuzer Rocknacht» Neonazi-Aufmarsch befürchtet
ANDREAS TSCHOPP
Der Gemeinderat von Erlinsbach befürchtet, dass mit der «Speuzer Rocknacht» am kommenden Samstag ein Neonazi-Rockkonzert stattfinden soll. Man habe dem Organisator brieflich mitgeteilt, man wolle das Konzert nicht, sagte Gemeindepräsident Markus von Arx auf Anfrage. Es sei jedoch keine entsprechende Verfügung erlassen worden. Man sei stutzig geworden, weil die Organisatoren die Gemeindebehörde umgangen und den Kanton Solothurn um eine Bewilligung für den Anlass angefragt hätten. Laut von Arx ist einer der Organisatoren Sacha Kunz, Gründer der Partei National orientierter Schweizer (Pnos). Wegen Rassendiskriminierung hatte das Bezirksamt Aarau im Juli 2005 Kunz zusammen mit drei anderen Rechtsextremen zu einer Geldbusse verurteilt.
«Es ist kein verdecktes Neonazi-Konzert, sondern ein ganz neutraler Anlass», sagte Kunz gegenüber dieser Zeitung und hielt an der Durchführung der Rocknacht fest. Er betonte, dass er nichts mehr mit der Pnos gemein habe. Das Gesuch für die Rocknacht wurde von seiner Frau bei der Dienststelle Gewerbe und Arbeit im Innendepartement des Kantons Solothurn gestellt.
Polizei wird vor Ort sein
Diese hat dem Veranstalter «nur eine Wirtebewilligung erteilt», wie Dino Siegenthaler auf Anfrage sagte. Dazu hätten die Landeigentümer ihre Einwilligung gegeben, so Siegenthaler. Eine Freinacht sei am Vorabend vor Bettag nicht erlaubt worden. Wie Siegenthaler unterstrich, seien die Veranstalter ausdrücklich darauf hingewiesen worden, dass noch andere Bewilligungen notwendig seien. Die Gemeinde sucht nun nach Wegen, die Veranstaltung doch noch verbieten zu können.
Die Polizei werde am Samstag vor Ort sein, sagte Frank Wilhelm, Mediensprecher der Polizei Kanton Solothurn. Der Organisator, Event Factory, hält fest, «links- oder rechtsradikales Verhalten» an der Rocknacht oder entsprechende Äusserungen hätten einen sofortigen Ausschluss sowie Ticketentzug zur Folge.