Pnos-Gründer bedient Glatzen frei übers Netz

Blick

AARAU. Strafanzeige gegen Sacha Kunz (27) – die Schlüsselfigur der Schweizer Neonazi-Szene. Doch die Justiz behandelt ihn weiter mit Samthandschuhen.

Sacha Kunz, Gründer von «Blood und Honour» und der Partei national orientierter Schweizer (Pnos), betreibt die wichtigste Website für Neonazis.

Bei ihm decken sich Rechtsextreme mit rassistischer Musik ein, wie sie auch beim Walliser Konzert gespielt wurde. Er singt in seiner eigenen Band «Der Eidgenoss» Hasslieder, in denen er u.a. dazu auffordert, Afrikaner zu töten, die in Europa bleiben wollen.

Kunz betreibt auch einen blühenden Handel mit rechtsextremen Symbolen – vom Anstecker bis zur Gürtelschnalle. Ebenso druckte er für seine rechtsextremen Freunde die T-Shirts für deren Rütli-Aufmarsch.

Vor drei Wochen hat der Projektleiter der Schweizer Weltbürger gegen Gewalt und Rassismus, Heinz Kaiser (56), Strafanzeige gegen Kunz eingereicht – wegen Rassendiskriminierung. «Ich kann bestätigen, dass eine Strafanzeige einging», sagt Aaraus stellv. Bezirksamtmann Hans Frey (50).

Nur: Kunz‘ rechtsextreme Website mit eindeutigen rassistischen Inhalten ist nach wie vor auf dem Netz. Der Aargau gilt denn auch beim braunen Sumpf als sicherer Hort. Über 400 von ihnen wohnen dort. Und auch die Pnos hat ihren Hauptsitz dorthin verlegt.