Planen Skinheads ein Geburtstagsfest für Hitler?

BernerZeitung

Die Alarmglocken schrillen: Heute hätte Hitler Geburtstag. Offenbar ist auch in Buchsi eine Party geplant.

Johannes Hofstetter

Die Warnung kam spät: Kurz vor Mittag versandte gestern das Berner Bündnis «Alle gegen Rechts» ein E-Mail, in welchem es auf einen Neonazi-Aufmarsch «mit einem regionalen Mobilisierungscharakter» in Münchenbuchsee hinwies. Wo die Gruppierung ihre Information her hatte, gab sie nicht preis. Das Bündnis berief sich lediglich auf «zwei unabhängige Quellen».

Irgendwo «im Walde»

Wo das Treffen stattfinden soll, ging aus dem Schreiben nicht hervor. Die Bewegung wies lediglich darauf hin, dass Adolf Hitler heute Geburtstag hätte und die entsprechende Party «im Walde von Münchenbuchsee» steigen soll. Buchsis Gemeindeschreiber Martin Jörg fiel aus allen Wolken, als er von dieser Zeitung gefragt wurde, ob er von dem Treffen etwas wüsste – und was die Gemeinde allenfalls dagegen zu unternehmen gedenke. «Davon», sagte er, «höre ich zum ersten Mal.» Genauso gings dem Buchser Polizeiinspektor Hans Kuster; er setzte sich umgehend mit der Kantonspolizei in Verbindung. Deren Sprecher, Peter Abelin, teilte auf Anfrage mit, dass die Polizei «Kenntnis von dem geplanten Anlass» habe und «allfällige Massnahmen situationsgerecht treffen» würde. Was genau unter «Massnahmen» zu verstehen ist, mochten weder Kuster noch Abelin erläutern. Laut Kuster kann jedoch davon ausgegangen werden, dass alle Partybesucher kontrolliert und Polizisten die Zusammenkunft überwachen würden.

Mieter gesucht

Als Festplätze kommen laut Kuster – nebst irgendeiner Lichtung – die gemeindeeigene Schützenstube oder das Waldhaus, welches der Burgergemeinde gehört, in Frage. Der Buchser Polizeichef war gestern stundenlang damit beschäftigt herauszufinden, wer eine der Hütten für dieses Wochenende gemietet hat. Ein Resultat war bis Redaktionsschluss nicht bekannt. Fest steht gemäss Kuster aber so viel: «Wenn der Buchser Gemeinderat oder die Burger nicht genau wissen, wer sich am Samstag im Schützen- oder im Waldhaus aufhalten will, müssen sie die Bewilligung zurückziehen.»