Rorbas. – Im ehemaligen Vereinslokal des Tennisclubs in Rorbas treffen sich weiterhin Personen aus der rechtsextremen Szene. Das sagen Augenzeugen gegenüber dem «Tages-Anzeiger». In der Silvesternacht und an darauf folgenden Wochenenden sei lautstark gefeiert worden. Früher oder später könnte die Situation eskalieren, befürchtet ein Anwohner, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will.
Die Kantonspolizei will die jüngsten Vorkommnisse nicht bestätigen. Man habe keine Kenntnis, dass sich dort noch immer Leute aufhalten, sagte gestern Kantonspolizeisprecher Martin Sorg. «Wir behalten die Örtlichkeit aber weiter im Auge.»
Die private Eigentümerin der Liegenschaft im Rorbaser Gewerbegebiet Nauen hatte das Mietverhältnis mit den mutmasslichen Neonazis per 28. Februar gekündigt, nachdem der TA die nächtlichen Saufgelage im Herbst publik machte. Die Polizei führte Personenkontrollen durch.
Laut Kantonspolizei sind in den vergangenen Wochen keine neuen Lärmklagen oder gar Anzeigen eingegangen. Auch Gemeindepräsident Hansueli Büchi (parteilos), der nach Bekanntwerden der Neonazi-Treffen entschieden dagegen vorgegangen war, weiss nichts von erneuten Problemen. Er sei in den vergangenen Monaten immer wieder am betroffenen Areal vorbeigekommen und habe nichts Verdächtiges festgestellt. Von den jüngsten Entwicklungen wolle er sich selber ein Bild machen. «Ich gehe am Wochenende nochmals persönlich vorbei.»