Neonazis Internet-Versandhandel

SolothurnerZeitung

Der schon mehrfach verurteilte Rechtsextreme Sacha Kunz aus Erlinsbach AG vertreibt über Internet diverse Artikel rechtsextremistischen Inhalts. Neu im Angebot bietet er einen Neonazi-Kritiker auf einem T-Shirt zum Verkauf an.

«Heinz, du bist nicht unser Kaiser», steht in grossen Lettern auf T-Shirts geschrieben. Das Shirt kostet 25 Franken. «Als Markenprodukt werde ich jetzt zum Abschuss freigegeben», empörte sich Heinz Kaiser. Im Oktober 2005 hatte Kaiser, Projektleiter gegen Gewalt und Rassismus bei der Gruppierung «Schweizer WeltbürgerInnen», Sacha Kunz wegen Rassendiskriminierung angezeigt. Der Fall ist noch hängig.

Unter einer neuen Internet-Adresse habe er sein Angebot massiv erweitert, wie Kaiser festgestellt hat. «Der Versand ist jetzt noch aggressiver.» Neben T-Shirts bietet Sacha Kunz auch Lesestoff, CDs und DVDs einschlägigen Inhalts an. Zugriff zum Forum erhalten aber nur Personen, «die wir auch kennen». Diese werden dazu ermahnt, sich sachlich auszudrücken, damit es mit Behörden keinen Ärger gebe.

Kunz, Gründer der rechtsextremen Partei Pnos, ist in der Schweiz kein Unbekannter. Zusammen mit einem weiteren Pnos-Mitglied war er Besitzer des «Lolo-Versandes», ein Versandhandel für «Hooligan Streetwear». Einen geplanten Laden unter gleichem Namen konnte er nicht eröffnen. Kunz betreibt seit Juli 2004 einen Online-Shop. Im November 2003 war er vom Strafgericht Baselland wegen Angriffs, einfacher Körperverletzung und Tätlichkeiten zu 16 Monaten Gefängnis bedingt verurteilt worden.