Neue Zürcher Zeitung: Wer spielte in Unterwasser wirklich auf, wer die erste Geige? Als ich las, wer in Unterwasser auftrat und wie viel haarloses Publikum da anreiste, meinte ich, eine «Ente» zu lesen. Dem war aber nicht so. Es war ein Tatsachenbericht. Wieso und von wem konnte dieser Anlass genehmigt werden? Hatte niemand an der Landesgrenze oder in Wildhaus, Alt St. Johann und Unterwasser vorab gewusst, wer sich in Wahrheit hinter dem Vorgeben, diese Musik spielen zu wollen, verborgen hielt? Waren Überwachungs- und Kommunikationseinrichtungen auf «off» gestellt, gar defekt? Es werden auf viele weitere Fragen fragwürdige Antworten folgen.
Hans Gamliel, Rorschach
Wochenende im oberhalb von Unterwasser gelegenen Wildhaus. Abendspaziergang. Ein Wagen braust vorbei. Der Beifahrer reckt seinen Arm zum Hitlergruss aus dem Auto und schreit «Sieg heil!». Befremden. Noch grösser die Konsternation bei der Zeitungslektüre am Montag, wonach in Unterwasser vor 5000 Besuchern ein Konzert rechtsgerichteter Bands stattgefunden habe. Das Toggenburg: Tummelfeld Rechtsextremer? Die Gemeinde ebenso wie die Polizei beziehen Stellung: Extremismus? Unerwünscht! Allerdings: Das Argument der «Überrumpelung», der Hinweis auf die eigene «gewisse Naivität» und auf «mangelnde Sensibilisierung» wird zur hohlen Phrase, wenn es nicht gelingt, solche Anlässe mit der notwendigen Sorgfalt und Aufmerksamkeit, mit den notwendigen Massnahmen in der Zusammenarbeit zwischen Veranstaltern, Behörden und Polizei künftig zu verunmöglichen.
Michael Truniger, Frauenfeld
Es ist schon sehr seltsam: Wenn in Bern, Zürich oder anderswo mit enormen Sach- und Personenschäden Saubannerzüge der Linken stattfinden, dann wird dies in der Presse auffallend kleingeredet. Findet irgendwo ein friedliches Konzert der anderen politischen Richtung statt, dann entsteht ein fragwürdiges Lamento! Wahrlich ein zunehmend eigenartiges Demokratieverständnis, auch wenn man mit jeglichem Extremismus rein gar nichts am Hut hat.
Peter H. Kuhn, Regensdorf-Adlikon