cr. Der Stadtluzerner Politiker Hans Stutz ist in einem Video virtuell zum Abschuss freigegeben. In dem im Internet publizierten Video ist ein Bild des 54-jährigen, parteilosen Grossstadtrats und Journalisten zu sehen. Sein Kopf ist in einem Fadenkreuz eines Zielfernrohrs. Beim Abfeuern des Schusses wird der Kopf in Stücke gerissen. Dies berichtete der «Blick» gestern.
Stutz ist langjähriger Beobachter der rechtsextremen Bewegung und Kritiker der Szene. Die unbekannten Neonazis wollen mit ihrem Videoclip neben Stutz auch den grünen Stadtberner Politiker Daniele Jenni, den Zürcher Rechtsextremismusexperten Jürg Frischknecht sowie den Aargauer Kritiker Heinz Kaiser auf gleiche Art einschüchtern.
«Sehr aktiver Mann»
Stutz spricht von Hass in «besonders abscheulicher Form». Wer den Clip ins Internet stellte, ist unklar. Laut «Blick» wird er über ein Internetforum des internationalen Nazi-Skin-Netzwerks Blood&Honour von einer Person mit dem Pseudonym DivisionSchweiz verbreitet. Laut Stutz handelt es sich um einen «in Internetforen sehr aktiven Mann».
Trotz der neuesten Drohung «sorge ich mich um die eigene Sicherheit nicht mehr und nicht weniger als zuvor», sagt Stutz. Es ist nicht sicher, ob man gegen die Personen rechtlich vorgehen könnte. Stutz: «Vielleicht könnte man wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechtes klagen.» Diese Einschätzung teilt der Freiburger Strafrechtsprofessor Marcel Alexander Niggli. Es liege keine konkrete Drohung vor, und es werde nicht zu öffentlicher Gewalt aufgerufen.