Im Internet tauchten Listen mit Adressen von Neonazis auf. Darunter finden sich sicher sechs Leute aus der Region.
Von Martin Kempf
Linthgebiet. – Schon Anfang Jahr wurde der Nazi-Internetvertrieb «Blutschutz.ch» von Hackern aus dem linken Lager geknackt. Unter den rund 100 Adressen finden sich nicht weniger als sechs Personen, die im Linthgebiet wohnen. Zählt man jene dazu, die an der Schlägerei gegen die Juso-Demonstranten im Volksgarten in Glarus von der Polizei gefasst wurden, erhöht sich die Zahl der eingefleischten Rechtsextremen in unserer Region auf zehn. Weitere fünf Leute aus dem Kanton St. Gallen sind auf der Homepage von «Blutschutz.ch» aufgeührt.
Spitze des Eisbergs?
Da die geknackte Internetseite in der Szene ein kleiner Fisch war, dürfte die Zahl der Nazis wesentlich höher liegen. Im August knackten wiederum linke Aktivisten nun die Homepage von «Blood&Honor.com». Hier finden sich nicht 100, sonder fast 32 000 Adressen, die meisten aus dem Ausland. Die Namen aus den Kantonen St. Gallen, Glarus und Schwyz herauszufiltern, braucht etwas Zeit.
Von den aufgedeckten St. Gallern wohnen seit der Veröffentlichung der Namen und Adressen nicht mehr alle am selben Ort. Einige zogen seit April bereits zweimal um. Dies sind bisher aber die einzigen bekannten Konsequenzen.