Berner Zeitung vom 24.02.2012
Wimmis · An der Oberstufe sind einzelne Schülerinnen und Schüler wegen rechtsextremer Tendenzen aufgefallen. Polizei und Behörden wollen «den Anfängen wehren» und machen die Erkenntnisse darum auch publik.
«Bei Wimmiser Jugendlichen wurden in letzter Zeit vermehrt rechtsextremistische Tendenzen festgestellt. Das Problem wurde durch die Jugendarbeit analysiert», teilte der Gemeinderat des Dorfes mit rund 2300 Einwohnerinnen und Einwohnern den regionalen Medien mit. Die Gemeindebehörden hätten die Ergebnisse der Analyse zur Kenntnis genommen und erste Massnahmen beschlossen. Man wolle weder im Schulbereich noch in der Öffentlichkeit extreme oder radikale Bewegungen – aus welchem Umfeld diese auch immer stammen mögen – dulden.
«Wohlverstanden: Es handelt sich bloss um ein halbes Dutzend Schülerinnen und Schüler. Doch wir wollen bereits im Anfangsstadium solcher Tendenzen reagieren», erklärte gestern Gemeinderatspräsident Peter Schmid. Die Jugendlichen seien mit kahl geschorenem Kopf und rechtsextremen Äusserungen auf dem Schulgelände sowie auf Facebook aufgefallen. Im Schulbereich sei es vor diesem Hintergrund auch schon zu Raufereien gekommen.
Behörden sind wachsam
«In unserem Dorf finden seit längerem quartalsweise Zusammenkünfte mit Vertretern der Schule, der regionalen Jugendarbeit, der Gemeinderatsressorts Soziales sowie öffentliche Sicherheit und auch der Kantonspolizei statt», informierte Schmid weiter. «Die Neonazi-Tendenzen hatten nun ein ausserordentliches Treffen zur Folge.» Seither hätten bereits Gespräche mit einzelnen betroffenen Jugendlichen und ihren Eltern stattgefunden. «Wir wollen ihnen einerseits klarmachen, dass solche Vorkommnisse auf verschiedenen Ebenen registriert – und ganz klar nicht toleriert – werden. Andererseits sollen die Schulen und die Jugendarbeit generell aufklärend wirken und vor den Konsequenzen solcher Machenschaften warnen.»
Das Vorladen Jugendlicher zusammen mit ihren Eltern habe sich, zum Beispiel bei Problemen wegen Alkoholgenuss oder Rauchens der Schüler, schon öfter bewährt, erklärte Schmid.