Der Diebstahl von Polizei-Dokumenten im Wallis ist offenbar geklärt. Ein 17-jähriger Techniker, der bei der Kantonspolizei Wallis ein Praktikum absolvierte, wurde festgenommen.
Die Polizei-Dokumente enthielten vertrauliche Informationen zum Neonazi-Konzert von Mitte September in Gamsen bei Brig. Sie tauchten vergangene Woche bei der Westschweizer Zeitung «Le Matin» auf. «Le Matin» hatte sie per Mail von der rechtsextremen Gruppe «Combat 18» zugeschickt bekommen. Der 17-Jährige habe ausgesagt, mit der Neonazi-Szene zu sympathisieren, teilte die Walliser Kantonspolizei gestern mit.
Gegen den Jugendlichen ist eine Strafuntersuchung eingeleitet worden. Er wurde vergangene Woche während 24 Stunden in Untersuchungshaft gesetzt. Das Praktikum, das ohnehin einige Tage später beendet gewesen wäre, wurde von der Polizei umgehend aufgelöst. Bei der Verbreitung der vertraulichen Dokumente war laut Mitteilung kein Mitglied des Polizeikorps beteiligt.
In Gamsen hatten rund 400 Personen aus der Rechtsextremen-Szene zu einem Gedenkkonzert für den Gründer der Bewegung «Blood & Honour» zusammengefunden. Die Polizei hat Personenkontrollen durchgeführt, aber den illegalen Anlass nicht verhindert. Gegen die identifizierten Personen läuft zurzeit eine Strafuntersuchung wegen Verletzung des Antirassismus-Artikels. (sda/ap)