Watson.
Wie watson am Freitag aufgedeckt hat, planten Neonazis aus dem Umfeld des rechtsextremen Netzwerks «Blood & Honour» für Samstag einen Konzertabend im Wallis. Dieser dürfte ins Wasser fallen: Offenbar haben die Organisatoren kalte Füsse bekommen.
Lemovice (FR), Kraftschlag (DE) und Legion Twierdzy Wroclaw aus Polen: Es sind drei grosse Namen aus der Rechtsrock-Szene, mit denen die Organisatoren des «Edelweiss Concert» per Flyer für einen Konzertabend am Samstag geworben hatten. In ihren Texten verherrlichen sie das dritte Reich und huldigen dem Nationalsozialismus.
Sowohl Bands als auch die Organisatoren, zu denen mutmasslich eine bekannte Rechsextreme aus Martigny VS gehört, stehen in Verbindung mit dem militanten Neonazi-Musiknetzwerk «Blood & Honour». Dies hatte watson am Freitag publik gemacht.
Stattfinden sollte der Event an einem unbekannten Ort in der Region Unterwallis. Die Kantonspolizei Wallis und das Bundesamt für Polizei Fedpol hatten Kenntnis von der geplanten Veranstaltung und beurteilten sie als «problematisch».
Doch gemäss Informationen von watson dürfte der rechstextreme Konzertabend nicht stattfinden. Am Freitagabend teilten die Organisatoren den interessierten Besuchern mit, dass das «Edelweiss Concert» abgesagt sei. Über die Gründe für die Absage liegen keine gesicherten Informationen vor.
Am Freitagmittag hatte Markus Rieder, Sprecher der Kantonspolizei Wallis, gegenüber Radio Rottu gesagt, dass sich Organisatoren einer solchen Veranstaltung strafbar machen würden und die Polizei «eine Versammlung mit entsprechendem Hintergrund auflösen werde».
Am Samstagnachmittag nahm die Kantonspolizei Wallis an einer Sitzung eine neue Lagebeurteilung vor. Im Anschluss sagte Polizeisprecher Markus Rieder gegenüber watson, dass bis Montag keine weiteren Auskünfte erteilt würden, auch nicht über eine mögliche Absage. Anfang nächste Woche werde die Kantonspolizei Wallis die Öffentlichkeit umfassend über die Vorgänge rund um das geplante Neonazi-Konzert informieren.