zentralplus.ch. Eine unbewilligte Gedenkfeier beim Schlachtdenkmal löst in der Sempacher Bevölkerung Widerstand aus. In einem offenen Brief fordern 121 Personen die Luzerner Polizei auf, solche Veranstaltungen künftig zu verhindern.
Rund 70 Menschen mit rechtsextremem Gedankengut haben sich am 10. Juli in Hildisrieden versammelt, um eine unbewilligte Gedenkfeier beim Schlachtdenkmal auf dem Gelände der Schlacht von Sempach abzuhalten. zentralplus machte publik, dass sowohl den Luzerner Behörden als auch der Stadt Sempach der geplante Aufmarsch von verbotenen Neo-Nazi-Vereinigungen bekannt war. Trotzdem wurde die rechtsradikale Zusammenkunft von der Polizei nicht aufgelöst (zentralplus berichtete).
«Als Sempacher*innen und antifaschistische Menschen zeigen wir uns empört über dieses Vorgehen. Es ist inakzeptabel, dass völkischen Aufmärschen seitens der Behörden nicht die Stirn geboten wird», heisst es nun in einem offenen Brief, der von 121 Personen unterzeichnet wurde. Das Gewähren-Lassen durch die Polizei erwecke den Anschein, als würden rechtsextreme Gedenkfeiern und Versammlungen im Kanton Luzern toleriert. «Dies kann zu vermehrten faschistischen Ansammlungen im Kanton Luzern führen, was nationalistische und rechtsradikale Gruppen indirekt stärkt», befürchten die Unterzeichnenden.
«Der Sempacher Stadtrat und die Luzerner Regierung sollen alles in ihrer Macht stehende unternehmen, um künftig solche Veranstaltungen zu verhindern. Es darf keinen Platz für Faschismus haben in unserer Gesellschaft», heisst es in dem Brief weiter. Die Unterzeichnenden fordern daher bei weiteren unbewilligten rechtsradikalen Versammlungen ein rigoroses Vorgehen der Polizei und die Anerkennung der Gefährdung. Die Luzerner Polizei will zu dieser Forderung keine Stellung nehmen, wie sie auf Anfrage von zentralplus mitteilt.