Neo-Nazis habens leichter
ZÜRICH. Die Hooligandatenbank kommt. Und mit ihr vielleicht mehr Sicherheit in den Fussballstadien. Warum gibts keine vergleichbare Datenbank für Rechtsextreme, und damit mehr Sicherheit auf dem Rütli?
Ruben Schöneberger, Sprecher des Referendumskomitees gegen das Hooligangesetz, ist stinksauer: «Fussballfans und Neonazis werden ungleich behandelt.» Er wirft den Datenschützern vor, die braune Brut zu schützen, während Fussballfans ab heute bei Eintritt ins Stadion ihre Personalien angeben müssen und so an den Pranger gestellt werden. «Wie die Fussballstadionbetreiber müsste die Rütlikommission im Vorfeld rigoroser handeln können», sagt er.
Er kämpfte vergebens gegen die Hooligan-Datenbank. Datenschützer Hanspeter Thür präzisiert: «Für Fussballfans gibt es weder heute noch in Zukunft eine automatische Überprüfung.» Die Listen auffälliger Fans erstellen die Klubs aber selber. Warum steht der Rütlikommission keine ähnliche Liste mit auffälligen Neonazis zur Verfügung? «Eine solche Datenbank wäre Verhältnisblödsinn und auch staatspolitisch fragwürdig», sagt Herbert Ammann, Geschäftsführer der Rütlikommission. «Ausserdem fehlen uns ein paar Millionen, um so eine Datenbank zu führen.»