Abermals sind in Burgdorf anonyme Sachbeschädiger aus der Szene der Skingegner aktiv geworden: Sie haben die Fassade des Gasthofs Landhaus mit dem grossen Schriftzug «Nazibeiz» verunziert.
Hans Herrmann
Nachdem die Skinhead-Szene in Burgdorf immer wieder in die Schlagzeilen geraten war, macht jetzt die Gegenseite von sich reden. Unlängst hatte eine Gruppe Skingegner im Burgdorfer Steinhoftreff eine Fensterscheibe eingeschmissen, weil dort Personen, die offenbar der rechten Szene angehören, ein Fest feierten. Den Wurf machte die Täterschaft anschliessend mit einem anonymen Schreiben an die Presse publik. Nun ist der zweite Streich gefolgt: In der Nacht auf Dienstag hat eine aktivistische Gruppe das Burgdorfer «Landhaus» mit grossen Buchstaben als «Nazibeiz» markiert. «Seit längerer Zeit gehen dort bekannte Neonazis – bis jetzt unbehelligt – ein und aus», begründen die Sprayer ihre Tat. Sie schreiben weiter: «Wir dulden nicht mehr länger, dass sich RassistInnen, AntisemitInnen, FaschistInnen und Neonazis treffen, ihre Geschichten über Pöbeleien, Raufereien, Bombenbastlereien und Mordanschlägen ihren Gesinnungskameraden erzählen, ihre menschenverachtende Ideologie propagieren und neue Aktionen gegen anders Denkende und anders Aussehende planen können.» Darauf folgt eine Liste, auf der jene Skins namentlich aufgeführt sind, die im «Landhaus» verkehren. Die Briefeschreiber selber ziehen dagegen die Anonymität vor; auf den Slogan «Kein Land – kein Haus für Nazis» folgt, in parodistischer Anlehnung an die Aktion Courage, bloss die Unterschrift «Aktion Gulasch».
«Sie waren anständig»