Naziband gebüsst

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Naziband gebüsst

BURGDORF · Die Mitglieder der rechtsradikalen Band «Indiziert» haben gemäss dem Untersuchungsrichteramt Emmental-Oberaargau gegen die Antirassismusstrafnorm verstossen. Sie sind zu Geldbussen verurteilt worden, wie das Amt gestern mitteilte.

Im Dezember letzten Jahres hatte die Kantonspolizei Bern das damalige Klublokal der Band in Roggwil durchsucht und mehrere Tonträger und Textschriften sichergestellt. Das Material wurde dem Dienst für Analyse und Prävention des Bundes zur Prüfung zugestellt. Auch wurden alle Bandmitglieder zur Sache befragt.

Gestützt auf die Ermittlungen, hat das Untersuchungsgericht gegen die vier Mitglieder der Band eine Strafuntersuchung eröffnet. Analysiert wurde insbesondere der Inhalt der von den Bandmitgliedern komponierten, getexteten und vertriebenen CDs mit den Titeln «Eidgenössischer Widerstand» und «Marsch auf Bern».

Einspruch gegen Busse

Gegen das Strafmandat ist Einspruch erhoben worden, wie das Untersuchungsrichteramt weiter schreibt. Der Fall geht somit ans Kreisgericht Burgdorf-Fraubrunnen zur weiteren Beurteilung. Die Höhe der ausgesprochenen Bussen war gestern nicht in Erfahrung zu bringen.

Ende Mai hat «Indiziert» in Burgdorf ein Konzert abgehalten. Der Auftritt erregte Aufsehen und Unmut. Anfang April hatten mutmassliche Rechtsextreme eine Familie verprügelt und damit ein schweizweites Medienecho ausgelöst. Die Stadt hat daraufhin die Aktion Courage gegen Gewalt wieder ins Leben gerufen, mit der sie schon im Jahr 2000 auf rechte Gewalt reagiert hatte.