BERN / sda. Nach den Ausschreitungen in der Berner Altstadt vom Samstag hat Gemeinderätin Ursula Begert am Montag betont, an der Kündigung des Zwischennutzungsvertrages werde festgehalten.
Gemeinderätin Ursula Begert vor dem alten Sleeper. Béatrice Flückiger
sda. Begert zeigte sich von der der Kritik aus dem Umfeld der Besetzer unbeeindruckt. In einem Communiqué aus dem Umfeld der Bewohner des ehemaligen «Sleepers» war Begert am Sonntag massiv kritisiert worden. Die fristlose Kündigung des Zwischennutzungsvertrages sei «kopflos und unsensibel». Es sei zudem «arrogant», den angeblich von Rechtsextremen gelegten Brand beim «Sleeper» von letzter Woche den Bewohnern in die Schuhe zu schieben.
Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda rechtfertigte Ursula Begert am Montag ihr Vorgehen. Man habe mit fünf Personen einen Vertrag zur Zwischennutzung geschlossen. Darin wurde vorgesehen, dass nicht mehr als 10 Personen in der Liegenschaft an der Hodlerstrasse wohnten. «Damit haben wir nicht gemeint, ein neues AJZ zu schaffen», sagte Begert.
Die Situation sei den Bewohnern dann wohl über den Kopf gewachsen. Nachbarn hätten sich über übermässigen Lärm beklagt, und die Feuerwehr habe mehrmals wegen Bränden in dem Holzhaus ausrücken müssen. Schliesslich habe die Stadt die Verantwortung nicht mehr übernehmen können und den Vertrag gekündigt.
Daran werde festgehalten. Wenn die Bewohner die Liegenschaft nicht freiwillig verlassen, werde geräumt. Bereits mit der Kündigung habe man den Bewohnern die Räumung angedroht. Leider habe man darüber die Polizei nicht informiert, weshalb sich diese von der ersten Demonstration am späten Donnerstagabend überraschen liess.
Das sei aber der einzige «Schnitzer», der dem Gemeinderat im Zusammenhang mit dem ehemaligen Sleeper passiert sei. Dafür habe sie sich bei der Polizei auch entschuldigt. Begert sieht aber keinen Grund, sich bei den Besetzern zu entschuldigen, «wenn sich die anderen nicht korrekt benehmen.»