Der Brandanschlag auf die Asylbewerberunterkunft in Sins hat Lehrer und Schüler der Bezirksschule zumHandeln veranlasst.
red. In ihrem Protestschreiben gegen das «gewalttätige und menschenverachtende Feuerattentat» auf die Asylbewerberunterkunft in Sins hatte die Lehrerschaft bereits angekündigt, dass sie es nicht bei Worten bewenden lassen wolle und eine gemeinsame Aktion mit den Schulkindern durchführen werde.
Gespannt auf Reaktionen
Diese ist nun verwirklicht worden: Seit Ende letzter Woche hängen an den Fenstern der Sinser Bezirksschule von den Schülern gemalte Transparente, die  ebenfalls von den Schülern ausgearbeitete  Slogans tragen. «Alle miteinander gegen die Gewalt», steht da zum Beispiel zu lesen, oder «Gewalt ist ein Flop  wir sagen stopp!», und «Rassismus? Wir sind dagegen!». Alle elf Klassen der Bezirksschule Sins haben je ein Transparent bemalt, wie Korektorin Hildegard Koch erklärt. Die insgesamt 204 Schülerinnen und Schüler diskutierten vorgängig mit ihren Klassenlehrern über das Thema Gewalt, anschliessend wurden im Zeichenunterricht die Transparente bemalt. «Wir wollten ein gegen aussen sichtbares Zeichen setzen, dass es auch andere Kräfte gibt, als die der Rechtsextremen», so Hildegard Koch, «wir fühlten uns auch verpflichtet, dies den Schülern bewusst zu machen und sie dazuzubringen, sich mit dem Thema auseinander zu setzen.»
Was, wie die Korektorin weiter ausführt, nicht bei allen Schülern gleich gut ankam, «die Reaktionen der Schüler waren gemischt»; was klar zeige, dass die Aktion umso nötiger gewesen sei. Ein glücklicher Zufall ist es, dass gerade für diese Schulwoche Workshops zur Gewaltprävention bereits eingeplant waren. Die Transparente sollen nun rund eine Woche hängen bleiben, um auch die übrige Sinser Bevölkerung zur Auseinandersetzung aufzufordern. «Wir sind gespannt auf Reaktionen von aussen», sagt Hildegard Koch.
In der Nacht auf Samstag, 4. Oktober, hatten vier Schweizer Jugendliche im Alter zwischen 16 und 17 Jahren fünf Molotowcocktails in den offenen Treppenabgang der als Unterkunft dienenden Zivilschutzanlage geworfen. Glücklicherweise wurde keiner der zehn einquartierten Asylbewerber verletzt. Die Polizei konnte die Täter einige Tage später überführen und festnehmen.