In Monthey VS, dem Tor zu den Unterwalliser Alpen, liegt an der Avenue des Alpes das Tattoostudio Misanthrop’Ink, in welchem sich ein Tätowierer und eine Tätowiererin aus der französischen Blood & Honour-Sektion Hexagone eingenistet haben: Nicolas Gayraud und Alexandra Pannatier.
Franzöischer Ableger in der Schweiz?
B&H Hexagone, eine im Süden Frankreichs ansässige Sektion des militanten Neonazinetzwerkes, war Ende März 2015 in den französischen Medien landesweit präsent, da bei den Mitgliedern während Hausdurchsuchungen in ganz Frankreich ein riesiges Waffenarsenal gefunden wurde, was zu einer kurzzeitigen Inhaftierung diverser Mitglieder geführt hatte.
Im Jahr 2015 haben sich sowohl Pannatier als auch Gayraud an einem Tattooevent beteiligt, welcher von B&H Hexagone alljährlich in Frankreich organisiert wird. Zusätzlich organisiert die Sektion mehrmals jährlich grössere Rechtsrock-Konzerte sowie einen Mixed Martial Arts-Kampf unter dem Titel «Day of Glory».
Gut vernetzt in der Szene
Trotz der Zugehörigkeit zu einer französischen B&H-Sektion sind Pannatier und Gayraud nicht isoliert in der Schweiz: Alexandra Pannatier bewegt sich seit bald zehn Jahren in der Szene der Schweizer Rechtsextremen. So war sie bereits 2008 an der Schlachtfeier in Sempach anzutreffen.
Auch zu den Hammerskins in der Romandie und in Frankreich wird reger Kontakt gepflegt: Christophe Gruy alias «Butcher», seines Zeichens Metzger und aktiver Hammerskin, wohnt seit längerer Zeit ebenfalls in Monthey. Er kennt die Begründer von B&H Hexagone bereits von Kindesschuhen an – haben sie doch ihre Kindheit gemeinsam im französischen Toul verbracht.