Moschee Komitee sammelt weiter Unterschriften, und die Freiheitspartei mischt sich in Diskussion ein
Der Widerstand gegen den Bau eines Minaretts in Langenthal geht weiter. Mit neuen Akteuren und einem neuen Ziel: die kantonale Politik.
Am Montag spricht ein Bieler auf Einladung eines Thunstetters in Langenthal gegen den Bau eines Minarettes in Langenthal. Mit einem solchen möchte die islamische Glaubensgemeinschaft Xhamia e Langenthalit ihren Versammlungsraum an der Bützbergstrasse erweitern. Das passt vielen Langenthalern nicht, rund 80 haben Einsprache eingereicht und etwa 750 eine Petition gegen den Bau unterzeichnet. Etwas später hat nun auch die Freiheitspartei das Thema für sich entdeckt und lädt ein zum Referat ihres Grossrates Jürg Scherrer, seines Zeichens Polizeidirektor in Biel. Organisiert wird der Anlass in der Alten Mühle von der Freiheitspartei Kanton Bern, deren Präsident Willi Frommenwiler wohnt in Thunstetten und nutzt im Internet starke Bilder gegen den Bau eines Moscheeturms in Langenthal. Das Bild auf der Internetseite der ehemaligen Autopartei zeigt den Glaspalast, im Rasen vor dem Verwaltungsgebäude steht ein Minarett.
Keine Beschwerde eingereicht
Weiter kämpfen auch die drei SVP-Politiker Patrick Freudiger (Langenthal), Erich Hess (Bern) und Thomas Fuchs (Bern): Nachdem das Komitee «Stopp Minarett», dem auch Freudiger angehört, Mitte August dem Langenthaler Gemeinderat rund 3500 Unterschriften gegen den Bau übergeben hatte, sammelten die drei auf eigene Faust weiter. «Wir haben über 4000 Unterschriften beisammen», sagt Freudiger auf Anfrage. Doch nun sollen die Unterschriften nicht in Langenthal eingereicht werden, sondern in Bern, sagt der Stadtrat, der einen «Marschhalt» in der Minarett-Frage verlangt. Grund: In Langenthal sei bereits eine Petition deponiert. Der Regierungsrat wird sich also gleich zwei Mal mit Minaretten befassen müssen. Thomas Fuchs hat in der letzten Session eine Motion eingereicht. Ein religiöser Bau dürfe nur noch bewilligt werden, wenn das Volk Ja sagt.
Temporär ausgestiegen aus dem Kampf gegen ein Minarett ist die rechtsextreme Partei national orientierter Schweizer. Die wollte am 19. August eine Demo organisieren. Polizeiinspektor Hanspeter von Flüe hatte das Gesuch aber aus Sicherheitsüberlegungen abgelehnt. «Gegen diesen Entscheid wurde keine Beschwerde eingereicht», erklärt Stadtschreiber Daniel Steiner auf Anfrage.