Marcel Strebel erschossen

sda

Der 51-jährige Rechtsextremist Marcel Strebel ist am Sonntagabend in Burgdorf getötet worden. Der mutmassliche Täter, ein 30-jähriger Mann aus Burgdorf, hat die Tat gestanden und befindet sich in Haft.

Strebel, der frühere Chef der rechtsextremen «Patriotischen Front», war am Sonntag aus dem Ausland zurückgekehrt und stattete einem Bekannten in Burgdorf einen Besuch ab. Dabei soll es zu einem Streit zwischen dem 30-jährigen Sohn des Bekannten und dem 51-jährigen Strebel gekommen sein. Als die Auseinandersetzung um 19 Uhr eskaliert sei, habe sich der Jüngere sein Sturmgewehr und mehrere Schüsse auf Strebel abgegeben. Dieser sei tödlich verletzt worden. Nach der Tat alarmierte der mutmassliche Täter die Polizei und liess sich widerstandslos festnehmen.

Nach bisherigen Erkenntnissen hat die Tat keinen politischen Hintergrund. Der Täter stamme nicht aus dem rechtsextremen Milieu, sagte Polizeisprecher Olivier Cochet.

Strebel ist erst kürzlich vorzeitig aus einer 24-monatigen Haft entlassen. Er war im Januar 1999 vom Schwyzer Kantonsgericht verurteilt worden, weil er 1994 bei einer nächtlichen Schiesserei das Leben zweier Polizisten gefährdet hatte. Als er die Strafe absitzen sollte, tauchte er unter.

Strebel wurde darauf international gesucht. Im Februar 2000 verhaftete ihn die spanische Polizei vorübergehend. Allerdings nicht wegen des internationalen Haftbefehls, sondern weil er sich als Autopneustecher betätigt hatte. Im April des gleichen Jahres kehrte Strebel freiwillig in die Schweiz zurück und verbüsste seine Strafe.