Nach der Prügel- Attacke auf zwei Schwarzafrikaner herrscht Angst unter denAsylbewerbern. Es war der bisher brutalste Angriff im Kanton Bern.
Einen so krassen Fall gab es noch nie, bestätigt die Kantonspolizei. Der20-jährige Asylbewerber war am Montag in Lyss von fünf maskierten Männerngeschlagen und mit weisser Farbe übergossen worden. Er erlitt Schürfwunden. Amselben Abend schlugen die vermutlich gleichen Täter einen 17-Jährigen so schwerzusammen, dass dieser ins Spital eingeliefert werden musste.
Die 120 Asylbewerber im Durchgangszentrum Lyss/ Kappelen sind schockiert:«Wir haben Angst», sagt ein Schwarzer. «Alleine wagen wir uns nicht mehr aufdie Strasse.» Aber auch die Lysser sind entsetzt. Gemeinderätin Margreth Schär,zuständig für Soziales: «Wir hatten nie grössere Probleme mit dem Zentrum.Eine rechtsradikale Szene gibt es nicht.» Dass die Täter Auswärtige waren, istwahrscheinlich, denn das Fluchtauto hatte eine VD-Nummer.
«Der Angriff kam aus heiterem Himmel», sagt Eliane Hüsser, Leiterin desZentrums. «Wir hatten weder Drogenprobleme noch ethnische Streitereien.» ThomasBuchser, Gemeindeschreiber von Kappelen ? auf dessen Gebiet steht das Zentrum? bringt es auf den Punkt: «Ich vermute, das war ein gezielter rassistischerAngriff. Dass es hier passierte, war reiner Zufall.»