20 Minuten vom 12.01.2011
Auf Plakaten und Flyern wird zurzeit scharf gegen den linken Politiker Hans Stutz geschossen. Er hat deswegen die Polizei eingeschaltet.
Lena Berger/mfe
Die Plakate und Flyer wurden in der Nacht auf gestern in der Umgebung von Stutz’ Wohnung und Büro aufgehängt und in Briefkästen gelegt. Darauf wird der Grossstadtrat, Journalist und Beobachter der rechtsextremen Szene beschuldigt, schon mehrere Privatpersonen aus der Nachbarschaft angezeigt zu haben, die sich über «kriminelle Ausländer» geäussert hätten. Die anonymen Verfasser raten deshalb den Nachbarn, auf ihre Wortwahl zu achten, «um künftig nicht selbst an den Pranger zu gestellt zu werden».
Stutz weist den Vorwurf zurück: «Ich habe nur Leute angezeigt, die mich direkt bedroht hatten. Allenfalls kam es zu Strafverfolgungen aufgrund eines meiner Berichte.» Für ihn ist klar, dass die Verfasser Rechtsextreme aus der Innerschweiz sind. Stutz ist besorgt: «Diese Aktion zeigt den bedrohlichen Charakter der rechtsextremen Szene.» Er habe die Luzerner Polizei orientiert. Deren Sprecher Urs Wigger bestätigte gestern auf Anfrage, dass man Kenntnis vom Vorfall habe: «Wir werden die Situation im Auge behalten.»
Stutz ist in der Vergangenheit mehrmals ins Visier von Rechtsextremen geraten. So hatte ihm die Neonazi-Band Amok in einem Lied mit dem Tod gedroht (20 Minuten berichtete).