Solennität vom 26. Juni wird die Berner Kantonspolizei gegen 12 Skinheads Strafanzeige wegen Landfriedensbruch einreichen.
Aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung werde gegen 12 Skins aus dem Kanton Bern «im Alter um die 20» ermittelt, bestätigte Jean- Pierre Eicher von der Fachstelle Staatsschutz der Kantonspolizei Bern einen Bericht des Regionaljournals Bern von Radio DRS vom Donnerstag.
Noch nicht alle Angeschuldigten seien befragt. Es sei jedoch bereits «klar, dass der Tatbestand des Landfriedensbruchs erfüllt ist und die Polizei Strafanzeige einreichen wird», sagte Eicher.
Vorwürfe zurückgewiesen
Vorwürfe, die Polizei habe an der Solennität gegen gewalttätige Jugendliche zuwenig durchgegriffen, wies Eicher zurück. Die Polizeiorgane nähmen die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung im Rahmen des Gesetzes wahr. Bei einem Volksfest sei eine Intervention jedoch «heikel, wenn dabei nicht Unbeteiligte zu Schaden kommen sollen».
Nachdem die Behörden aufgrund von Hinweisen auch für das Burgdorfer Gassenfest vom kommenden Wochenende ähnliche Ausschreitungen wie an der Solennität befürchten, haben Stadt- und Kantonspolizei laut Eicher ein Sicherheitsdispositiv aufgestellt. Es gehe darum, Gewalt im Ansatz zu verhindern und Straftaten zur Anzeige zu bringen, sagte Eicher.
Massnahmen gegen Rassismus und Gewalt
Bereits am nächsten Montag will der Burgdorfer Gemeinderat zudem mit einem Massnahmenpaket «gegen Rassismus und Gewalt rechter und linker Provenienz» an die Öffentlichkeit treten, wie Stadtpräsident Franz Haldimann auf Anfrage sagte. Anstoss dazu hätten die Ereignisse an der Solennität gegeben.
«Das Paket soll eine breite Diskussion dieser Themen zwischen Schülerinnen und Schülern, Eltern, Politikern, Behörden und Kirche auslösen», sagte Haldimann.
Im Gymnasium Burgdorf sei das Thema Gewaltbereitschaft und Rassismus bereits zum Schuljahresbeginn Anfang Woche thematisiert worden, nachdem Hinweise auf gewaltbereite Jugendliche an der Schule eingegangen seien.