20 minuten: BASEL. Keine Pegida-Demo, aber eine Grossratssitzung ohne Publikum und rund 350 Gegendemonstranten: In Basel ging es gestern turbulent zu und her.
Schon vor Beginn der Grossratssitzung um neun Uhr stand das Basler Rathaus unter auffälliger Bewachung: Ein grosses Polizeiaufgebot sicherte das Gebäude gegen Störungen ab. Auch Polizisten aus anderen Kantonen waren beigezogen worden.
Die Sitzung fand dann auch ohne Publikum statt: Aus Sicherheitsüberlegungen hatte die Polizei zu diesem Schritt geraten. Grossratspräsidentin Dominique König-Lüdin (SP) hoffte, dass dies «ein einmaliger Fall» bleibe. Die Debatte, die laut Gesetz öffentlich sein muss, konnte per Internet verfolgt werden.
Gegen Ende Nachmittag trudelten rund 350 Anti-Pegida-Aktivisten auf dem Marktplatz ein. Sie liessen sich dort zu einer Art informellem Sit-in ohne Transparente nieder. Der Tramverkehr in der Innenstadt wurde sicherheitshalber eingestellt und das historische Rathaus mit Polizeigittern und Wagen abgeschirmt. «Eine Kundgebung wird heute nicht geduldet», sagte dort ein Sprecher der Basler Polizei. Die Protestierenden liessen sich indes nicht vom Skandieren antifaschistischer Parolen abhalten.
Grossrat und Polit-Querulant Eric Weber hatte zuvor noch eine Demonstration vor dem Rathaus angekündigt, diese fand aber nicht statt. Seinen gestern angereisten Gästen – die deutschen Rechtsextremen Karl Richter und Sigrid Schüssler – wurde der Einlass ins Rathaus verwehrt. MAK/SDA