Neue Luzerner Zeitung
«Einzigartiges Erlebnis»
«Zweifelhaftes Dark-Metal-Konzert in Zug» Fakten und Rückmeldung
Das Schlachtenlärm-Konzert vom 25. April in Zug ist nun Geschichte, jedoch nicht die
Anschuldigungen, die man im Vorfeld hören musste.
Im Leserbrief «Zweifelhaftes Dark-Metal-Konzert in Zug» wurde behauptet, vor allem die Band
Varg sei eine Nazitruppe, da sich ein sogenannter Künstler Varg nennt. Das ist eine hirnrissige
Anschuldigung ohne richtiges Argument, da Varg lediglich «Wolf» auf Schwedisch und in der
altnordischen Sprache bedeutet (passend zu ihrem neuen Album «Wolfszeit»).
Was wieder zum Nächsten führt, denn ebenso muss man sagen, dass es in dem Leserbrief so
rüberkommt, als wäre sämtlicher Folk-, Pagan-, Viking-Metal rechtsextrem.
Dem sei nicht so. Diese Musik hat lediglich die altnordische Mythologie, die Geschichte der
Germanen, Wikinger und Kelten, deren Lebensweise, deren Ursprung und anderes als Thema.
Jedoch ist unsere öffentliche Meinung und das öffentliche Wissen schon so weit, dass man mit
dem Finger auf geschichtlich Interessierte zeigt und sogar behauptet, Runen, mehrere tausend
Jahre alte Dinge kämen von Hitler. Irrsinnig, meiner Meinung nach.
Da man jedoch an dieser allgemeinen Auffassung nicht rütteln kann, will ich hier noch eine
Rückmeldung zum Konzert geben: Anti-Nazi-Warnschilder am Eingang des i45 und
Warnungen, dass keine links- oder rechtsextremen Taten, Handlungen und Ähnliches geduldet
werden, machen Eindruck.
Ein sehr gut organisiertes Konzert, saubere Räumlichkeiten, nette Leute und eine Sicherheit,
die man selbst in grösseren Konzertsälen nicht hat, machten dieses Konzert zu einem
einzigartigen Erlebnis.
Es gab keine Probleme, keine Schlägereien, keine rechtsextremen Aussagen und auch keine
Hitlergrüsse.
Nathalie Keller, Rüstenschwil