Newsnet: Dominik Pfister, Präsident des Vereins «Stopp Kuscheljustiz», hat die Kundgebung vom Samstag kurzfristig abgesagt. hat mit ihm über die Gründe gesprochen.
Noch gestern haben Sie auf Facebook für die Demonstration mobilisiert. Heute haben Sie sie abgesagt. Was ist passiert? Schon seit Wochen wurde gegen mich gehetzt. Immer wurde ich in den rechtsextremen Topf geworfen, obwohl ich mich immer klar von Rechtsextremismus distanziert habe. Vorgestern Abend standen dann sogar ein paar Leute vor meiner Tür. Der Druck lastete schlussendlich einfach zu fest auf mir. Deshalb habe ich mich heute Morgen dazu entschlossen, die Versammlung abzusagen – auch meiner Gesundheit zuliebe.
Wie schwer ist Ihnen dieser Schritt gefallen? Sehr schwer. Ich enttäusche damit hunderte, wenn nicht tausende Menschen. Zudem habe ich nun starke Zweifel an der Rede- und Meinungsfreiheit in diesem Land.
Dass Ihrer Demonstration heftige Gegenwehr entgegenschlagen wird, war abzusehen. Haben Sie diese unterschätzt? Für mich ist die heftige Kritik nur schwer verständlich. Ich wollte eine Demonstration für Gesetzesverschärfungen durchführen. Das hat nichts mit Rassismus zu tun. Es wären bestimmt auch viele Ausländer auf den Bundesplatz gekommen. Aber anscheinend waren meine Absichten etwas naiv.
Kurz vor der Absage hat sich Benjamin Moser, Vizepräsident vom Verein «Stopp Kuscheljustiz», zurückgezogen. Wieso? Auch ihm wurde es zu viel. An seinem Wohnort haben Linksautonome Plakate mit seinem Namen darauf aufgehängt.
Gehen Sie davon aus, dass trotz der Demo-Absage einige «Kuscheljustiz»-Gegner am Samstag nach Bern kommen werden? Ja, davon gehe ich aus.
Werden Sie auch auf dem Bundesplatz anzutreffen sein? Nein, auf keinen Fall. Ich sage doch nichts ab und gehe dann trotzdem hin.
Bedeutet die Demoabsage auch das Ende Ihres politischen Engagements? Ich werde nun sicher kürzertreten. Aber der Verein «Stopp Kuscheljustiz» wird weiterhin bestehen bleiben – mit mir als Präsidenten.