Der FCB hatte gestern frei, dennoch wurden seine Fans aktiv: Nach dem Cup-Final kam es vor dem St.-Jakob-Park zu einer Schlägerei.
Basel. Die Basler Fussballer standen nicht auf dem Feld, trotzdem standen ihre Fans auf der Matte: Im Anschluss an den Cupfinal schlugen sich Basler und Zürcher Hooligans beim St.-Jakob-Park die Köpfe ein. Nach Polizeiangaben ist es 70 Basler Schlägern gelungen, durch das Stadion-Parking die Polizeikette beim Gästesektor zu umgehen. Dies mit dem Ziel, die Zürcher anzugreifen. Das Resultat: mehrere blutige Köpfe auf beiden Seiten.
Polizei kennt die Hooligans
Keine zwei Wochen ist es her, seit 28 Basler FCB-Fans wegen Krawallen nach einem Match zu bedingten Gefängnisstrafen verurteilt wurden (die BaZ berichtet). Obwohl der Prozess und die Schlägerei zeitlich nah beieinander liegen, verneint die Polizei einen Zusammenhang: «Die Prügelei von gestern hat nichts mit dem Prozess zu tun», sagt Klaus Mannhart, Sprecher der Basler Polizei. Trotzdem: Die Schläger sind in Polizeikreisen keine Unbekannten. Szenekenner haben viele davon als Mitglieder der Hooligan[90]-Gruppe «Bande Basel» identifiziert.
«Wir gehen davon aus, dass die Basler und Zürcher die Schlägerei geplant haben», so Mannhart. Die Polizei habe bereits vor dem Match geahnt, dass sich etwas zusammen braut. Mannhart: «Viele Fans mit Stadionverbot versammelten sich bei der Tankstelle vor dem Stadion.» Zudem hätten sich bereits am Bahnhof «gewaltbereite Basler Fans» getroffen, um die Zürcher abzupassen. «Dank grosser Polizeipräsenz konnte eine Schlägerei aber verhindert werden», teilt die Polizei mit.
Im Vergleich zu den verurteilten FCB-Fans gehen Hooligans, die sich auch so nennen, mit System vor, wenn sie sich gegenseitig prügeln. So wird über Internet abgemacht, mit wie vielen Männern die Gruppen antanzen. Normalerweise gilt: Jede Gruppe ist gleich stark. Gestern waren die Basler aber in der Überzahl. Die Zürcher Fans erschienen «nur» mit 50 Mann. Szenekenner wollen darunter vor allem Mitglieder der Zürcher Hooligan[90]-Gruppe «Hardturm-Front» erkannt haben.
Pfefferspray beendet Schlägerei
Die blutigen Szenen spielten sich vor den Augen zahlreicher Schaulustiger ab. Diese bekamen nicht nur rote Nasen zu sehen, sondern auch den Pfefferspray-Einsatz der Polizei. Damit habe man die Schlägerei beendet. In den nächsten Tagen sollen möglichst viele Prügler identifiziert werden. Ein Kinderspiel: «Man erkennt die Leute gut auf den Videos», so Mannhart. Polizisten wurden bei den Krawallen nicht verletzt, und auch keine Strassenschilder oder dergleichen wurden zerstört. Trotzdem kommen die Hooligans nicht ungeschoren davon: Sie erwartet eine Verzeigung wegen Landfriedensbruch.