Rechtsextreme Regierungsstatthalter nimmtStellung zu den Krawallen. In einer offiziellenStellungnahme verurteilt der Aarwanger RegierungsstatthalterMartin Lerch die Vorkommnisse vom Wochenende in Langenthal. Gleichzeitig weist er Vorwürfezurück, er sei mit seiner Haltung gegenüber dem autonomen Kulturzentrum «LaKuZ» mitverantwortlich an den Ereignissen.
marcel hammel
Martin Lerch, Regierungsstatthalter desAmtsbezirks Aarwangen nimmt in einer offiziellenStellungnahme mit grossem Befremden von den Vorfällen in und um «LaKuZ» sowie beim Spital SRO vom 20./21.September 2002 Kenntnis. Er verurteilt die Vorkommnisseaufs Schärfste und hält zum wiederholten Male fest,dass Drohungen und Gewaltanwendungen in Wort,Schrift und Tat – mit oder ohne Waffen – von wem sie auchimmer ausgehen, von Schweizern oder Auslän-dern,gegenüber Behördenmitgliedern, Ämtern, Unternehmungen, Privaten, Familienangehörigen und Sachwertenabsolut inakzeptabel sind.
Gemäss den gesetzlichen Grundlagen «wacht der Regierungsstatthalter über die Wahrung deröffentlichen Ordnung und Sicherheit im Amtsbezirk und trifft Absprache mit den Gemeinden die nötigen Massnahmen, um störende oder gefährlicheZustände zu verhindern oder zu beseitigen.» Gestützt aufdiese Bestimmung habe er, Lerch, mit Schreiben vomMontag, 23. September 2002 die zuständige Polizei- und Strafverfolgungsorgane ersucht, dieVerantwortlichen der Vorkommnisse unter Ausschöpfung dergesetzlichen Möglichkeiten konsequent und entschieden zur Rechenschaft zu ziehen, führt der Aarwanger Regierungsstatthalter weiter aus.
Martin Lerch wird denn auch an der für denkommenden 2. Oktober einberufenen Koordinationssitzung Kantonspolizei mit der Stadtpolizei teilnehmen behält sich – nach Bedarf – die Einberufungeiner «grossen Koordinationssitzung» unter Einbezug politischen Behörden und derStrafverfolgungsbehörden vor.
Anfechtungen zurückweisen
Im zweiten Teil seiner Stellungnahme weist Regierungsstatthalter Martin Lerch im Weiteren Ausführungen im Leserbrief des Langenthaler Jungpolitikers Dominik Bucheli vom 24.September 2002 in der Berner Zeitung (BZ) in aller Formzurück, soweit sie ihn, Lerch, beträfen. Er habe das «LaKuZ»in keiner Art und Weise «angegriffen», sondern lediglich Verantwortlichen auf die gesetzlichenBestimmungen zur Führung eines Clublokals hingewiesen und die Konsequenzen aufgezeigt, falls dieseBestimmungen nicht eingehalten würden, hält Lerch fest. «Die LaKuZ-Verantwortlichen haben nach einerAussprache mit den Stadtbehörden diese Bestimmungen umgesetzt, dass wir seit Wochen keine Klagen von Anwohnernmehr erhalten haben», bestätigt Lerch in seiner Stellungnahme. In diesem Zusammenhang eine Mitverantwortung an den Geschehnissen vom20./21. September 2002 zu konstruieren, sei absurd. Zum Schluss erlässt Martin Lerch einen Aufrufan die Bevölkerung: «Es ist mir ein Anliegen, dass die Bevölkerung aktiv mithilft, Auswüchse, wie sie 20./21. September 2002 passiert sind, zuverhindern und zu bekämpfen. Hier können und müssen wiralle unseren Beitrag leisten! Wir wollen nicht, dassunsere Region zum Betätigungsfeld für (organisierte) Gewalttätige wird – egal welcher Szene sichdiese auch immer zurechnen.»