Die linke Juso will die rechte Pnos anzeigen ? weil die behauptet, Juso-Leute hätten einen Pnos-Stand zerstört.
burgdorf
Auf die Anzeige von rechts folgt die Anzeige von links. Ja, der Vorstand der Juso Kanton Bern habe beschlossen, gegen die Pnos vorzugehen, bestätigte gestern Präsident Adrian Wüthrich auf Anfrage. Damit wird die Wahlaktion, die die Pnos vor zwei Wochen in Burgdorf durchgeführt hat, die Polizei zum zweiten Mal beschäftigen. Die rechtsgerichtete Partei machte damals im Bahnhofquartier Werbung für ihre Kandidierenden, als Unbekannte auftauchte, den Stand umwarfen und die Prospekte zerstörten.
Die Pnos erstattete nicht nur Anzeige, sondern sprach gleich unverblümt von einem «Überfall rotfaschistischer Mitglieder der Antifa». So steht es auf ihrer Homepage ? und weiter: Der Vorfall habe gezeigt, «wer die wirklich gewalttätigen und antidemokratischen Extremisten sind. Die Strassenschläger aus dem Dunstkreis ebenfalls antretender Parteien wie Juso oder PdA wollten die Burgdorfer und die Aktivisten einer legitimen Partei an der Ausübung ihrer demokratischen Grundrechte hindern.»Diesen Vorwurf will die Juso so nicht auf sich sitzen lassen. Zuerst forderte sie die Pnos auf, den Satz vom Netz zu nehmen, doch stattdessen hagelte es neue Vorwürfe ? «üble Nachrede» sei dies, sagt Wüthrich. Mit der Anzeige wolle man ein Zeichen setzen, «um Wahlkampf geht es jedenfalls nicht». Denn das Verfahren sei kaum bis zum Wochenende vom 9. April abgeschlossen.