«Keine Hochburg der Skinheads»
Rechtsextremismus war das Thema der zweiten Jugendlandsgemeinde. Initiant: das Jugendparlament Oberaargau. Skinheads auf der Hochwacht, an der Tropical-Night in Lotzwil und auf Roggwiler Strassen: Rechtsextreme treten in der Region wieder öffentlich in Erscheinung. Das Jugendparlament Oberaargau machte das Phänomen zum Thema seiner zweiten Jugendlandsgemeinde. Jean-Pierre Eicher, Leiter der Fachstelle Staatsschutz bei der Kantonspolizei Bern, wollte den Oberaargau aber nicht als Hochburg der Skinheads bezeichnen. Polizei gefordertDie Auftritte der Skinheads sorge aber bei Jugendlichen teils für Wut, teils für Verunsicherung und Besorgnis. 34 Jugendliche fanden sich zum Polit-Nachmittag ein. «Die Polizei ist dann gefordert, wenn Extremisten die öffentliche Sicherheit gefährden», betonte Jean-Pierre Eicher. Er unterstrich, dass gewalttätige Skinheads konsequent verfolgt würden. «Szenentradition»
Im Kanton Bern gebe es vier «Skinhead-Zentren». Das grösste sei die Agglomeration Bern mit rund 70 polizeilich erfassten Rechtsextremen. Im Raum Biel-Büren-Aarberg sowie in Burgdorf und Umgebung seien je etwa 30 Skins, im Oberaargau seien es deren 20. «Um 1990 waren in Langenthal und Umgebung noch fast 40 Skins der Polizei bekannt», erläuterte er. Obwohl die Situation momentan nicht alarmierend sei, bestätigte Eicher eine bemerkenswerte Veränderung im Verhalten der Skins: «Es stimmt, dass die Rechtsextremen in diesem Jahr öffentliche Auftritte gesucht haben und sich offenbar überhaupt nicht scheuen, sich zu outen.» Möglicherweise sei dies darauf zurückzuführen, dass diese Leute eine klammheimliche Sympathie bei einem Teil der Bevölkerung spürten. «Deshalb ist die Gesellschaft gefordert, Vereine, Parteien, jeder Einzelne muss mithelfen», resümierte Eicher.pd