Limmattaler Zeitung: Gebenstorf · Gegen den Umbau eines Restaurants in eine Moschee regt sich erneut Widerstand
Seit die Baubewilligung Mitte Juni erteilt wurde, ist es ruhig um das geplante Islam-Zentrum in Gebenstorf geworden. Die islamisch-albanische Gemeinschaft baut das ehemalige Restaurant Corvino beziehungsweise später «Il Gabbiano» in ein Vereinslokal um. Im Erdgeschoss entsteht ein Gebetsraum, die eigentliche Moschee; im Obergeschoss werden Aufenthalts-, Schulungs- und Büroräume eingerichtet.
Nun gibt der Vizepräsident der Gemeinschaft, Murseli Ibraimov, den geplanten Eröffnungstermin bekannt: «Der Umbau läuft, der Eröffnungstermin ist Ende April oder Anfang Mai geplant.» Zu Beginn des Fastenmonats Ramadan am 27. Mai dürfte die Moschee somit bezugsbereit sein.
Gegen die neue Moschee gab es bereits von diversen Seiten und während Jahren Widerstand. Nun hat auch noch die Aargauer Sektion der rechtsextremen Partei national orientierter Schweizer (Pnos) das Thema aufgegriffen. Sie macht im Internet Stimmung gegen die Gebenstorfer Moschee.
Widerstand von allen Seiten
Zuerst hatte sich der Gemeinderat gegen das Projekt gewehrt und das Umbaugesuch 2013 abgelehnt, mit der unverhohlenen Erklärung, auch politische Gründe hätten zu diesem Entscheid geführt. Das muslimische Zentrum könnte zu einem Anziehungspunkt für Gläubige aus der Schweiz und auch aus dem Ausland werden. Der Regierungsrat rügte den Gemeinderat, warf ihm diskriminierendes Verhalten vor und erklärte, die Gemeinde müsse das Islam-Zentrum bewilligen. Widerstand hatte es auch vonseiten der Nachbarn gegeben, die sich mit Einsprachen gegen den Umbau wehrten, mit der Begründung, es drohten Lärmemissionen.
Für Gesprächsstoff sorgt die geplante Moschee auch bei der grossen assyrisch-aramäischen Gemeinschaft im Dorf. Einige von den Familien waren von radikalen Muslimen aus ihrer Heimat vertrieben worden, weswegen vor allem ältere Mitglieder beim Gedanken an ein muslimisches Vereinslokal «gefühlsmässig etwas in Aufruhr und Sorge» gerieten.