Gästebuch hat strafrechtliche Folgen Bern (sda) Das zum Internet-Auftritt der Stadt Bern gehörende Gästebuch ist für einen rassistischen Eintrag missbraucht worden. Der Eintrag wurde gelöscht und zur Anzeige gebracht. Eine inzwischen ermittelte Person muss sich vor Gericht verantworten. Der Eintrag wandte sich in extremer Weise gegen Juden, Farbige, Jugoslawen und andere Personengruppen. Stadtpressechef Hans Häusler sagte am Mittwoch auf Anfrage, er sei «enttäuscht und angewidert über diesen absolut inakzeptablen Missbrauch des Gästebuchs». Von der Anzeige erhofft er sich nun eine abschreckende Wirkung. Der Missbrauch des Internets für rassistische Auftritte oder fragwürdige Angebote sei ein allgemeines Problem; er hoffe, dass Fehlbare vermehrt zur Verantwortung gezogen würden, sagte Häusler. 1000 Einträge – wenig Missbrauch Das Gästebuch wird rund 1000 Mal pro Jahr für Einträge genutzt, wie beim Stadtpressedienst weiter zu erfahren war. Zu 99,9 Prozent geschehe dies für Lob, Kritik oder Anregungen. Missbräuchliche Botschaften würden innert Stunden gelöscht. Der vom Berner Regionaljournal von Radio DRS am Mittwoch bekannt gemachte rassistische Eintrag stammt vom 26. April 2000 und wurde umgehend gelöscht. Die Stadt wollte ursprünglich erst im Zusammenhang mit dem Gerichtsverfahren darüber informieren.