Indiziert tritt in Burgdorf auf

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Indiziert tritt in Burgdorf auf

RECHTSEXTREMISMUS · Die rechtsradikale Band Indiziert hat am Samstag in Burgdorf ein Konzert abgehalten. Um eine Konzertbewilligung nachgesucht hatte ein Spiel- und Freizeitclub Grabenkeller. Im Rahmen des Bewilligungsverfahrens habe nichts darauf hingewiesen, dass etwas nicht in Ordnung sei, sagte Paul Moser, Leiter Stadtpolizei, gestern. Bei einer Aussprache mit den Veranstaltern am Samstag seien auch die Antirassismusstrafnorm oder das Leugnen des Holocaust angetönt worden. Im Umfeld der Veranstaltung sei alles ruhig verlaufen, sagte er. Moser räumte allerdings ein, «dass angesichts der kurzfristig beantragten Bewilligung nicht alles optimal gelaufen ist».

Die Burgdorfer Grossrätin und GFL-Kantonalpräsidentin Johanna Wälti spricht von einer Provokation. Auf einem Plakatständer vor dem Lokal habe die Band offen zur Veranstaltung eingeladen. Sie frage sich, ob das Bewilligungsverfahren und die interne polizeiliche Kommunikation in Burgdorf verfeinert werden müssten.

In Burgdorf ist es wiederholt zu rechtsextremen Gewaltvorfällen gekommen. Nach dem jüngsten Vorfall, einem vermutlich rechtsextrem motivierten Angriff auf eine Familie, beschloss der Gemeinderat Massnahmen – wie Wegweisungen. Wieder ins Leben gerufen wurde ebenfalls die Aktion Courage gegen Gewalt.

Gegen Indiziert läuft ein Verfahren. Der Berner Staatsschutz hatte im Übungslokal der Band in Roggwil Material beschlagnahmt. Es besteht der Verdacht, gewisse Dokumente könnten rassendiskriminierend sein.