Ignaz Bearth-Holdener: Nazi-Filmer und Demo-Reporter

Ãœber 1000 Neonazis beteiligten sich am 10. Februar 2008 am so genannten „Day of Honour“ in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Laut WochenZeitung (WOZ) war auch eine kleine Schweizer Delegation mit von der Partie, unter anderem ein unter dem Pseudonym „Division Schweiz“ auftretender Ostschweizer Rechtsextremer.

Recherchen der Antifa Bern haben ergeben, dass hinter dem Pseudonym „Division Schweiz“ Ignaz Bearth-Holdener aus Gossau SG steckt. In die Schlagzeilen geriet Bearth-Holdener erstmals im Januar 2006, als er ein von Nazi-Kollege André Pagin produziertes Video im Forum der Neonazi-Organisation „Blood and Honour“ veröffentlichte. Der Film zeigte unter anderem die virtuelle Hinrichtung von vier Personen, die sich seit Jahren in der Schweiz gegen Rechtsextremismus engagieren. Die Antifa Bern berichtete.



Die Publikation des Films – und der anschliessende Medienrummel – hatten den Ausschluss von „Division Schweiz“ aus dem Forum zur Folge. Bearth-Holdener verlagerte darauf seine Posting-Aktivitäten teilweise in das Forum der rechtsextremen Hammerskins.

 In „Blood and Honour“-Kreisen hat Ignaz Bearth-Holdener definitiv nicht nur FreundInnen, wie eine Forumsdiskussion über ein verunglücktes Konzert in Sax SG am 25. November 2006 zeigt, wo er verprügelt wurde: „Es musste mal soweit kommen das (sic!) die Person auf die Schnauze bekommt, wer nee grosse Fresse riskiert und nie Taten folgen lässt wird dafür bestraft.“



Passionierter Filmer



Die grosse Passion von „Division Schweiz“ ist die Produktion und Veröffentlichung von Kurzfilmen über unterschiedlichste Anlässe der rechtsextremen Szene in ganz Europa: Ob Neonazi-Konzerte in Kroatien oder Italien, ein Interview mit der rechtsextremen Band „The Bombers“ aus dem Tessin oder Berichte zum Pressefest der NPD-Postille „Deutsche Stimme“ in Dresden – alles hat Bearth-Holdener filmisch festgehalten, genauso wie den Gang der Rechtsextremen aufs Rütli am 1. August 2006.



„Division Schweiz“ versteht sich und auch seine Beiträge als „nationale Gegenmacht zu lügenden Medien“. Viele seiner Videos werden über seine Website (www.ds.28switzerland.com), die gespickt ist mit rechtsextremen Inhalten, oder auf YouTube verbreitet.

Daneben hat Ignaz Bearth-Holdener eine dokumentarische Kurzfilmserie mit dem Titel „Projekt Heimat“ gestartet. Ãœber jeden Kanton der Schweiz soll ein Film entstehen. Weit ist Bearth-Holdener noch nicht gekommen: Veröffentlicht wurden bisher drei inhaltlich und filmisch dürftige Filme zu den Kantonen St. Gallen, Appenzell und Thurgau.



Redner an deutschem Neonazi-Treffen



Am 5. Mai 2007 hat Bearth-Holdener für einmal die Rednertribüne betreten – und sich nicht hinter der Filmkamera versteckt: Er referierte am „Europatag der Jungen Nationaldemokraten Bayern & Franken“ (siehe angefügtes Bild).



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