Der systematische, auf Ausrottung zielende Völkermord der Nazis an etwa sechs Millionen europäischen Jüdinnen und Juden – der Holocaust – ist wissenschaftlich zweifelsfrei belegt. Dennoch gibt es sogenannte HolocaustleugnerInnen oder NegationistInnen, die diese Verbrechen bestreiten oder weitgehend verharmlosen.
Um ihre Thesen zu stützen, manipulieren die Holocaustleugner etwa historische Quellen oder erfinden angebliche Gegenbeweise. Ihr Ziel: den Nationalsozialismus und ihm verwandte Ideologien zu rehabilitieren und wieder salonfähig zu machen.
Überschaubare Szene
Holocaustleugnung ist in der Schweiz durch die Rassismus-Strafnorm (Art. 261bis StgB) unter Strafe gestellt. Die überschaubare Szene der hiesigen NegationistInnen tritt seit Jahren an Ort. Viele ihrer ExponentInnen – etwa Gaston-Armand Amaudruz (* 1920) oder Max Wahl (* 1923) – dürften ihr krudes Gedankengut bald mit ins Grab nehmen. Indes: Die Theorien der Holocaustleugner sind auch in der weiteren – und jüngeren – Neonaziszene verbreitet, wie das Beispiel von Philippe Eglin zeigt, welcher 2009 das Tagebuch der Anne Frank als «geschichtliche Lüge» bezeichnete.