Frauenfeld. Gegen zwei am Freitag suspendierte Wachtmeister der Artillerie-Rekrutenschule ermittelt die Militärjustiz: Sie sollen sich rechtsextrem geäussert und Rekruten misshandelt haben.
«Wenn nur etwas davon stimmt, werde ich hart durchgreifen. Ein solches Verhalten dulde ich nicht in meiner Kaserne», wird Ennio Scioli, Kommandant der Frauenfelder Artillerie-Rekrutenschule 30, vom «Sonntags-Blick» zitiert. Als erste Massnahme hat Scioli laut Bericht die beiden Wachtmeister der fünften Kompanie vergangenen Freitag aus dem Dienst nach Hause geschickt und eine schulinterne Untersuchung angeordnet.
In der Frauenfelder Kaserne Auenfeld befinden sich seit zehn Wochen 80 Rekruten der Kompanie 5.
Voruntersuchung eingeleitet
Die gegen die beiden Wachtmeister erhobenen Vorwürfe sind happig: Im Untersuchungsbefehl der Militärjustiz sei die Rede von Schikanen, Diskriminierung, Missbrauch der Befehlsgewalt und von rechtsextremen Äusserungen, schreibt das Sonntagsblatt. Die Rekruten seien mit Fusstritten in den Rücken gequält worden. Manipulationen mit dem Gewehr hätten so lange geübt werden müssen, bis einigen Rekruten die Hände bluteten.
Mit Pistole auf Kopf gezielt
Es kommt noch schlimmer: Einer der Wachtmeister soll mit der Pistole auf den Kopf eines Rekruten während seiner Wachtschicht gezielt und geschrien haben: «Peng, peng, tot!» Während einer Schutzmaskenübung sei der Kopf eines Rekruten mit dem Fuss so tief in den Schlamm gedrückt worden, bis dieser panisch um sich geschlagen und aus Atemnot hyperventiliert habe. Den beiden Zeitmilitärs werfen die Rekruten in Frauenfeld ausserdem vor, sie hätten im Kompaniebüro mit Hitlergruss gegrüsst und sich rechtsextrem verhalten.