Hier drohen Neonazis einem ihrer Opfer

Blick

AARAU. Der Druck auf Neonazis im Kanton Aargau nimmt zu. Drei Schläger-Skins wurden verhaftet und Rechtsextreme angezeigt. Doch die braune Brut terrorisiert die Bevölkerung frech weiter.

«Muttersöhnchen» steht auf dem Couvert, das Klaus Müller* am Donnerstag unter dem Scheibenwischer seines Autos findet. Darin ein anonymer Brief: «Sieg Heil für unsere gefangenen Kamaraden! Pass auf dein schönes Auto auf!!!!!!» Unterschrift «88» – für «Heil Hitler».

Adressat der Drohung ist Klaus Müllers Sohn Sascha* (20). Der Gymnasiast wurde am 22. August von einer Gruppe Schläger-Skins verprügelt (im BLICK). Neonazis stehen auch hinter dem Drohbrief. Denn mittlerweile sitzen mehrere der Schläger in Haft, wie Rudolf Woodtli von der Kapo Aargau bestätigt.

Druck auf die rechtsextreme Szene macht auch der Verein «Schweizer Weltbürger». Heinz Keiser, Projektleiter «Gegen Gewalt und Rassismus», reichte gestern in Aarau Klage gegen die Spitze der «Partei national orientierter Schweizer» ein. Wegen Rassendiskriminierung, Gefährdung der verfassungsmässigen Ordnung, staatsgefährdender Propaganda und Bildung einer rechtswidrigen Vereinigung. Martin Reichlin