20 Minuten vom 12.3.2010
LANGENTHAL. Grossratskandidat Dominic Lüthard (Pnos) wollte mit seiner Band Indiziert an einem Openair von Rechtsextremen in Belgien auftreten. Das sorgt bei vielen Politikern für rote Köpfe.
Nina Jecker
Wie die Rechtsrocker von Kahlkopf (D) oder Sturmwehr (D) hätte auch der Langenthaler Grossratskandidat Dominic Lüthard mit seiner Band Indiziert am 6. März auf einer belgischen Bühne stehen sollen. Doch die dortigen Behörden bekamen Wind davon und verboten den rechtsextremen Event.
Lüthard, der eine «reine, weisse Schweiz» besingt, blieb folglich zuhause – obschon das Konzert kurzum nach Dresden verlegt wurde. «An illegalen Events wollen wir nicht spielen.» Zwei Bandkollegen seien zwar gefahren, «aber nur als Gäste».
Trotzdem sorgt der geplante Auftritt für Wirbel. «Jemand mit einer rechtsradikalen Gesinnung gehört in keine demokratische Behörde», so Grossratskandidatin Rahel Ruch (JA!). Gleicher Meinung ist Urs Frieden, Gründer von Gemeinsam gegen Rassismus: «Im Wahlkampf haben Rassismus und Extremismus nichts verloren.» Juso-Frau Tanja Walliser will die Pnos gar verbieten. Bei der FDP kann man das nachvollziehen: «Da die Pnos aber legal ist, müssen wir anderen Parteien mit besseren Ideen Gegensteuer geben», so Kandidat Bernhard Eicher.
Lüthard selbst versteht die Aufregung nicht: «Meine Wähler kennen ja meine patriotische Gesinnung.»