Tipps & Tricks
Du willst selbst Antifa-Arbeit machen?
Es gibt viele Wege, Widerstand gegen das menschenverachtende Treiben der extremen Rechten zu leisten. Sensibilisierungsarbeit – wie sie diese Website darstellt – ist nur eine Form. Mit einer gut recherchierten Medienmitteilung etwa gelingt es nicht selten, rechtsextreme Aktivistinnen und Aktivisten an die für sie unangenehme Öffentlichkeit zu zerren. Dazu sind wir auch auf eure Hilfe angewiesen. Jeder noch so kleine Hinweis zu Neonazis und deren Aktivitäten kann hilfreich sein, um gewisse Zusammenhänge oder Strukturen in der Neonaziszene aufzudecken. Daher ein Appell an alle: nutzt unser Meldeformular und teilt uns eure Beobachtungen und Informationen mit.
Unterschiedliche Aktionsformen
Eine Gegenkundgebung bei einem rechtsextremen Aufmarsch kann ein geeignetes Mittel sein, um den Neonazis unmissverständlich zu zeigen, dass sie nicht willkommen sind. Weiter führt eine allfällige Gegenkundgebung dazu, dass die Neonzais ihre Treffen nicht wie gewünscht fernab der Öffentlichkeit abhalten können. Daneben gibt es aber noch viele weitere Aktionsformen, um Neonazis entgegenzutreten oder auf deren Aktivitäten aufmerksam zu machen; sei dies beispielsweise mit Aufklebern, Informationsbroschüren, Referaten oder Kampagnen. In einigen Fällen kann auch eine direkte Aktion wirkungsvoll sein.
Einige Denkanstösse, was ihr tun und wie ihr vorgehen könnt:
Bildet Banden!
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, sich mit gleichgesinnten Organisationen und Einzelpersonen zusammenzuschliessen. Schliesslich ist es einfacher, in einer Gruppe etwas zu bewegen. Deshalb sucht euch weitere interessierte Menschen aus eurem Umfeld, eurer Schule oder eurem Sportverein und sprecht über eure Ziele und persönlichen Vorstellungen von Antifa-Arbeit. Ein wichtiger Teil der Diskussion sollte auch sein, welche möglichen Konsequenzen die Antifa-Arbeit nach sich zieht. Macht euch Gedanken und sprecht auch allfällige Ängste in diesem Zusammenhang an.
Versucht, euch regelmässig zu treffen und auszutauschen, damit eure Arbeit eine gewisse Kontinuität erhält. Idealerweise habt ihr einen Raum zur Verfügung, in dem ihr euch sicher fühlt und ungestört seid.
Was tun? Wie vorgehen?
Überlegt euch zu Beginn, was ihr überhaupt erreichen möchtet und wie ihr zu diesem Ziel gelangen könnt. Antifaschistische Arbeit kennt sehr viele verschiedene Formen. Wichtig ist, dass ihr eure Aktionsform den Ressourcen eurer Gruppe anpasst.
So könnt ihr zum Beispiel Flugblätter oder eine Zeitung verfassen und verteilen oder Mediencommuniqués schreiben und die Öffentlichkeit über lokale Neonaziaktivitäten aufklären. Ihr könnt eine Demo organisieren oder ein eigenes Transparent für eine Demo malen.
Ein effizientes Mittel im Kampf gegen Neonazis ist es, ihre Strukturen und Versammlungsorte aufzudecken und diese öffentlich zu machen – zum Beispiel mit Flugblättern oder einer Demo. So könnt ihr öffentlichen Druck auf die Hausbesitzer aufbauen und sie im besten Fall dazu zwingen, ein Lokal nicht mehr an Neonazis zu vermieten.
Schützt euch selbst!
Vergesst bei allem Enthusiasmus nicht, euch selbst zu schützen. Das Wichtigste dabei ist, dass ihr euch in der Gruppe gut kennt und euch gegenseitig vertraut. Aber: überlegt euch auch, was ihr am Telefon sagt, was ihr in SMS und erst Recht auf What’s App oder Facebook schreibt. All diese Kommunikationskanäle sind unsicher und können durch Behörden nachvollzogen werden. Einen vertiefteren Einblick in das Thema Selbstschutz bietet das Praxishandbuch «In Bewegung», in welchem die Gruppe AntiRep Bern neben juristischen Grundlagen auch praktische und praxiserprobte Ansätze zusammengetragen hat.
Auch die Faschos sind sich bewusst, dass sie von Antifa-Gruppen beobachtet werden. Deshalb begebt euch nicht unnötig in gefährliche Situationen. Hinterlasst möglichst keine Spuren, dies gilt vor allem auch für das Internet. Und last but not least, freut euch an euren Erfolgen, aber geht nicht mit euren Aktivitäten prahlen…