nicht länger schweigen
Münchenbuchsee / «Das Schweigen durchbrechen» überRechtsextremismus im Dorf will die Gruppe «infrarot». Sie hatdeshalb an diverse Haushalte eine Broschüre verteilt. Die«Verharmlosungsstrategie» der Behörden sei nicht verantwortbar,schreibt die Gruppe.reb. Rechtsextremismus in Münchenbuchsee, das war in letzter Zeitimmer wieder Thema. Die Behörden verschlössen vor rechtsradikalerGewalt die Augen und übten sich in Schweigen, schreibt nun dieGruppe «infrarot». Sie habe deshalb eine Broschüre verfasst. 500Exemplare seien an diverse Buchser Haushaltungen verteilt worden,teilte «infrarot» am Samstag mit.«infrarot» schreibt weiter, einen nicht zu unterschätzenden Anteil ander immer grösser werdenden rechtsradikalen Szene inMünchenbuchsee habe das Pub Red Rock. Zuerst nur Stammlokal derlokalen Rechtsextremen, habe es sich rasch zum Skin-Treffpunkt mitregionaler Ausstrahlung entwickelt. In Münchenbuchsee seien allein indiesem Jahr 23 rechtsradikale Übergriffe auf missliebige Jugendlichegezählt worden. Die Behörden verfolgten eine«Verharmlosungsstrategie», die angesichts der «eskalierendenSituation» im Dorf nicht zu verantworten sei.«infrarot» ruft dazu auf, eine in der Broschüre abgedruckte Karte zuunterzeichnen und an die Gemeinde Münchenbuchsee zu schicken.Darauf wird gefordert, die Gemeinde solle sich «endlich ernsthaft demSkinhead-Problem stellen». Ein Dorfpolizist müsse angestellt werden,die Polizei müsse offen über Vorkommnisse informieren und in derSchule müsse über Rechtsextremismus aufgeklärt werden.Fachleute beiziehenIhr sei «infrarot» kein Begriff, sagt Patrizia Vökt, die als Parteilose imParlamnet zur Fraktion der Grünen Freien Liste gehört. Aber sie wisse,dass das Thema Rechtsextremismus in Münchenbuchsee auch anderebeschäftige.Vökt hatte letzte Woche im Parlament den Gemeinderat gefragt, waser gegen die wachsende rechtsradikale Gewalt unternehmen wolle.Eine Antwort wurde ihr für die nächste Sitzung in Aussicht gestellt. Inder Juni-Parlamentssitzung hatte sie alle Politisierenden aufgefordert,Stellung zum Thema Rechtsradikalismus zu beziehen.Sie erwarte vom Gemeinderat, sagt Vökt, dass er sich vonFachleuten beraten lasse, was zur Prävention und Eindämmung derrechtsextremen Szene getan werden könne. Klar sei, dass die Polizeipersonell unterdotiert sei. Sie habe beispielsweise gehört, dass -wegen der Übermacht der Skinheads – die Polizisten keinePersonenkontrolle durchführen könnten.