Tages-Anzeiger;
Juso will auf Rechtsextreme treffen, TA vom 20. 5.
Wenn niemand gegen nationalsozialistische Ideen aufsteht, dann stören diese auch nicht. So
argumentiert Franz Schwegler, Stadtratspräsident von Sempach. Das ist eine ganz gefährliche
und blauäugige Haltung. Den Rechtsextremen geht es gerade darum, sich in gesellschaftlichen
Anlässen zu verankern. Sie haben dort die Gelegenheit, mit instabilen Jugendlichen in Kontakt
zu treten und damit die Grundlage zu schaffen, um sie in den braunen Sumpf zu ziehen. Wer
sich einmal dort drin befindet, kann nur noch ganz schwer wieder aussteigen. Franz Schwegler
und der Luzerner Regierungsrat müssen sich bewusst werden, dass sie so eine Veranstaltung
durchführen, die von den Nazis als Nachwuchsprogramm missbraucht wird. Auch wenn sich
diese noch so anständig benehmen. Es ist müssig auszuführen, wohin eine derart zauderhafte
Politik führen kann. Wegsehen und weghören ist feige und gefährlich.
DAVID ROTH, LUZERN Juso Luzern