Gegen 500 Personen demonstrieren in Aarau gegen Rechtsextremismus

sda

AARAU – Gegen 500 Personen haben in Aarau gegen die Ausbreitung des Rechtsextremismus in der Schweiz demonstriert. Den Neonazis dürfe kein Raum gegeben werden, lautete eine der Forderungen. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot präsent.

„Kein Raum für Nationalisten, gegen menschenverachtendes Gedankengut“. Und: „Kein Podest für Nazis“, hiess es unter anderem auf Spruchbändern. Organisiert wurde die Demonstration vom „Bündnis gegen menschenverachtendes Gedankengut“, einer lose zusammengesetzten Gruppierung vorwiegend junger Leute aus der ganzen Schweiz.

Am Zug durch die Innenstadt beteiligten sich auch Gewerkschaften, SP und Grüne. Die Demonstration war von der Stadt bewilligt worden. Sie verlief ohne Zwischenfälle, wie Rudolf Woodtli, Sprecher der Aargauer Kantonspolizei, auf Anfrage sagte.

Die Neonazis müssten daran gehindert werden, ihr Gedankengut zu verbreiten, rief ein Sprecher ins Mikrofon. Vor dem zweiten Weltkrieg hätten die Nazis nur deshalb die Macht übernehmen können, weil der Rechtsextremismus nicht ernst genommen worden sei. 60 Jahre nach dem Kriegsende gelte es, wieder wachsam zu sein.

Die Demonstration in Aarau war eine Reaktion auf das Störmanöver von rund 100 Rechtsextremen an der 1.-Mai-Feier der Gewerkschaften vom vergangenen Samstag. Gegen den Holocaust-Leugner Bernhard Schaub haben die Aargauer Kantonspolizei und der Aargauische Gewerkschaftsbund (AGB) Strafanzeige wegen Verletzung der Antirassismus-Strafnorm eingereicht.

Die Erlaubnis zum Marsch der Rechtsextremen am 1. Mai durch die Stadt Aarau hatte der Chef der Aarauer Stadtpolizei aus polizeitaktischen Gründen kurzfristig mündlich vor Ort erteilt.