Die Südostschweiz: Rund 30 Rechtsnationalisten und über 100 Antifaschisten führten am Samstag in der Stadt St. Gallen räumlich getrennte Kundgebungen durch. Die Demonstrationen verliefen trotz einer Störaktion friedlich. Die Polizei deeskalierte.
St. Gallen. – Ursprünglich wollten die Rechtsnationalisten durch die Stadt marschieren. Sie verzichteten aber ebenso auf einen Marsch wie die Linken. Organisiert wurde die rechtsnationalistische Kundgebung von Brigitte Hagen, Oberentfelden AG, und Diana Rüsch, Widnau. Beide waren Gründungsmitglieder der Direktdemokratischen Partei Schweiz DPS, die 2012 auf dem Rütli gegründet wurde.
«Schlechtester Bundesrat seit je»
Brigitte Hagen betonte: «Wir gehören keiner Partei an.» Sie seien aus der DPS ausgetreten, als klar geworden sei, dass der Gründer ein Rechtsextremer sei. Sie tolerierten keine Rassisten und Extremisten, so Hagen. Willkommen seien alle, die mit der Regierung nicht zufrieden seien. «Der ganze Bundesrat sollte zurücktreten», verlangte sie. «Es ist der schlechteste Bundesrat aller Zeiten.»
Rassistische Weltsicht
Rund 150 Personen nahmen an der Gegendemo der Unia Jugend Ostschweiz auf dem «Roten Platz» teil. «Rassismus persönlich näh», hiess es auf einem Transparent. Es stelle sich die Frage, weshalb in der Schweiz rechtsextremes Gedankengut zunehmend populärer werde, so ein Redner.
Gegen Ende der Demo mischten sich Rechte unter die Zuhörerschaft, Pfiffe und Buhrufe ertönten. Die Polizei suchte den Dialog mit den Störenfrieden – daraufhin löste sich die Kundgebung auf. (sda)