BRAND / Ein Raum des Gebäudes an der Hodlerstrasse ist am Sonntag ausgebrannt. Antifa vermutet einen Brandanschlag von Skinheads. Die Stadtpolizei hat ihre Zweifel.
sch. Das Gebäude des ehemaligen «Sleepers» an der Hodlerstrasse sei in der Nacht auf Sonntag «Opfer eines faschistisch motivierten Brandanschlages» geworden, schreibt das links-autonome «Bündnis Alle gegen Rechts» Antifa Bern auf seiner Web-Seite: «Rechtsextreme Skinheads» hätten «zwei Brandsätze» platziert. Antifa ruft deshalb für Samstag zu einer «Blitzdemo» auf. Ein Augenschein vor Ort zeigte gestern Brandspuren an der Fassade des Gebäudes. Der dahinter liegende Raum mit einer Küchenpartie ist komplett ausgebrannt. Ob das gegenwärtig besetzte Gebäude tatsächlich Opfer eines Brandanschlags ist, blieb hingegen unklar. Laut einem der Hausbesetzer gab es keine Zeugen des Vorfalls. Die Vermutung, Neonazis hätten den Brand gelegt, beruhe auf der Tatsache, dass in letzter Zeit mehrmals Skinheads Gegenstände an die Fassade geworfen hätten. Und auch Antifa präzisierte gestern auf Nachfrage, dass es sich bei ihrem Verdacht lediglich um eine Annahme handle. Diese werde dadurch genährt, dass in jener Nacht nebst dem Brand im ehemaligen «Sleeper» noch «ein besetztes Haus in der Lorraine durch Neonazis angegriffen wurde», die «in flagranti erwischt» worden seien. Die Stadtpolizei hingegen bezweifelt, dass Skinheads im Ex-«Sleeper» einen Brand legten, wie Pressesprecher Beat Gross auf Anfrage sagte. Der Brandfahndungsspezialist habe keine Gegenstände gefunden, die darauf hindeuten würden. Allerdings seien die Bewohner laut Angaben der Feuerwehr für ihren sorglosen Umgang mit brennenden Gegenständen bekannt. Von der angekündigten «Blitzdemo» habe die Polizei Kenntnis, sagte Gross weiter. Jedoch sei noch kein Gesuch um eine Bewilligung eingetroffen.