In den späten Abendstunden des 6. Juli 2002 haben wir die grauen Fassaden des Ringhofs (Kantonspolizeiposten in der Lorraine) mit schwarzer und roter Farbe und dem Schriftzug „Bullen sind Mörder“ versehen.
Versetzen wir uns zurück. 6. Juli vor einem Jahr: Cemal G. liegt mit schweren Verletzungen im Krankenhaus, nachdem er von der Berner Polizei, insbesondere von der Sondereinheit „Stern“, brutalstens zusammengeschlagen worden war. Aufgerufen, um den nach einem Familienstreit aufgebrachten Mann zu beruhigen, setzen die Beamten auf G.s Balkon so lange Schlagstöcke, Blendschockgranaten, Tränengas und Gummischrot ein, bis sie die Situation „unter Kontrolle“ haben. Cemal G., dem von einem Berner Arzt noch ein Beruhigungsmittel gespritzt wird, liegt nun bewusstlos am Boden und wird nie wieder aufstehen. Am Morgen des 7. Julis erliegt er in einem Berner Spital seinen schweren Verletzungen.
Wir sind empört, entsetzt und wütend. Polizeibeamte töten grundlos einen Menschen und bis heute wurden weder der Arzt, der Cemal die „Beruhigungsspritze“ verabreicht hatte, noch einer der Beamten, die im Einsatz waren, zur Rechenschaft gezogen, ja, bis heute wird seitens der Polizei versucht, dieses schreckliche Geschehen totzuschweigen (PolizistInnen ermitteln gegen PolizistInnen)! Hätte nicht ein Nachbar den Einsatz gefilmt, wäre wohl auch dieser „Fall“, wie täglich unzählige andere, vertuscht worden.
(Kantons-)Bullen sind Mörder – auch in Bern. Diese Tatsache darf weder verschwiegen, noch vergessen werden. Deshalb haben wir ein Zeichen gesetzt. Ein Zeichen für unsere Wut und Empörung, aber auch ein Zeichen gegen das Vergessen!
Antifa Kommando „Bullen sind Mörder“