Extremisten verunglimpfen Ricardo Lumengo als Affen

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BERN. Ein Oberländer Rechtsextremer beleidigt auf seiner Website Nationalrat Lumengo. Jetzt sollen die Richter einschreiten.

Nach heftigen Verbalattacken gegen Miss Schweiz Whitney Toyloy (20 Minuten berichtete) gerät nun der dunkelhäutige Bieler Nationalrat Ricardo Lumengo in die Schusslinie der Partei national orientierter Schweizer (Pnos): Auf der neuen Website «Nationaler Beobachter Berner Oberland» nennt der Pnos-Oberland-Vorsitzende Mario Friso ihn den «bunten Parlamentarier» und «ignorant», weil er glaube, das Schweizer Volk vertreten zu können ohne hiesige Wurzeln zu haben.

Besonders übel: Auf dem Bild neben dem Text ist ein Affe mit einer Banane abgebildet ? eine Anspielung auf die Bananenwurf-Attacke gegen Lumengo am 1. Mai.

«Das ist ein rassistischer Angriff», kommentiert Lumengo den Web-Eintrag. Der Politiker zählt nun auf die Behörden: «Ein solcher Verstoss gegen das Antirassismusgesetz muss von Amtes wegen geahndet werden.» Wegen eines ähnlich beleidigenden Bildes im Blog der Freiheitspartei habe ein Gericht bereits ein Verfahren eröffnet ? der Entscheid steht noch aus.

Friso: «Vor einer Anklage fürchte ich mich nicht. Es gibt schliesslich viele Interpretationsmöglichkeiten, wenn neben einem Bild ein Name steht.» Nina Jecker

SP-Nationalrat Ricardo Lumengo wehrt sich gegen den Affen-Vergleich.